AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Konflikt in Tigray: Neuer Anlauf für Friedensgespräche

Donnerstag, 6 Oktober 2022

Addis Abeba (Fides) - Während die Zahl der Todesopfer des Drohnenangriffs vom 4. Oktober 2022 auf Binnenvertriebene in Adi Daero im Westen der Konfliktregion Tigray weiter steigt, lädt der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki, die äthiopische Bundesregierung und die Vertreter der Volkgsbefreiungsfront von Tigray für den kommenden Samstag, den 8. Oktober 2022, zu Friedensgesprächen in Südafrika ein.
Die äthiopische Regierung erklärte, sie sei zu dem Treffen bereit, um die Kämpfe zu beenden, bei denen seit November 2020 Tausende von Zivilisten getötet und Millionen von Menschen entwurzelt wurden, während die Tigray People's Liberation Front (TPLF) noch keine offizielle Antwort gegeben hat, obwohl die Rebellen im vergangenen Monat erklärt hatten, sie seien zu einem Waffenstillstand und einem von der Afrikanischen Union geführten Friedensprozess bereit. Die zwischenstaatliche Organisation, der alle von der internationalen Gemeinschaft anerkannten Länder des afrikanischen Kontinents angehören, hat Eritrea nicht zu den Friedensgesprächen eingeladen, da eine Teilnahme von vielen Beobachtern als Hindernis für den Friedensprozess angesehen wird. "Der Dialog ist der einzige Weg, um diesen tödlichen Konflikt zu beenden", so Martin Griffiths, Generalsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordination der Vereinten Nationen.
Die katholische Kirche in Tigray forderte ihrerseits erneut alle katholischen Netzwerke und Partner, nationale und internationale religiöse Führer, UN-Organisationen, Organisationen, demokratische Regierungen und die internationale Gemeinschaft auf, den Konflikt zu verurteilen und der in Not geratenen Bevölkerung mit allen verfügbaren Mitteln zu helfen. Der Bischof der katholischen Eparchie von Adigrat, Tesfaselassie Medhin, betont, man müsse sich der Tatsache bewusst zu werden, dass der Krieg in Tigray der größte aktive Krieg ist, der derzeit auf unserem Planeten herrscht und der die meisten Menschenleben fordert. Die Dringlichkeit bestehe vor allem darin, den wahllosen Beschuss unschuldiger Zivilisten einzustellen und ungehinderten humanitären Zugang zu allen Teilen von Tigray zu ermöglichen sowie alle grundlegenden Dienstleistungen wiederherzustellen, einen Waffenstillstand und einen politischen Dialog herbeizuführen, um einen dauerhaften Frieden zu gewährleisten.
Während die Augen der Welt erneut auf den Krieg in Tigray gerichtet sind, findet ein stiller Konflikt in Oromia statt, das sich über die westliche und südliche Zentralregion des Landes erstreckt, wo Premierminister Abiy militärische Operationen gegen die Oromo Liberation Front (OLA) durchführt.
(AP/GF) (Fides 6/10/200)


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