AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Nach Wiederaufflammen des Konflikts: Beobachter befürchten Eskalation

Mittwoch, 7 September 2022

Addis Abeba (Fides) - Der anhaltende grausame Konflikt in Tigray wurde nach einer kurzen Unterbrechung mit ersten Gefechten am 24. August wieder aufgenommen und weitet sich rasch aus. Eine neue terroristische Gruppe, die mit der Volksbefreiungsfront von Tigray, in Verbindung steht, und zusammen mit den terroristischen Gruppen Al Shabab und Shene aktiv ist, wird für die jüngsten Kämpfe verantwortlich gemacht. Nach Angaben der äthiopischen Bundesregierung handelt es sich dabei um die „Ogaden National Liberation Front“ (ONLF).
"Es herrscht tiefe Besorgnis über eine mögliche Eskalation des Konflikts, der jetzt wieder heftig aufgeflammt ist, und über eine mögliche Beteiligung anderer äthiopischer Völker", sagt Beobachter aus Kreisen der Ortskirche, der aus Sicherheitsgründen um Anonymität bittet. Man sei zutiefst besorgt, betont der Beobachter und fügte hinzu, dass nun zu hoffen bleibe, dass das Volk der Oromo am Ende den Weg des demokratischen Dialogs und nicht den der Waffen suchen werde.
Unterdessen spitzt sich die humanitäre Krise zu. Der Hunger fordert weiterhin Opfer, insbesondere nach der Entführung von 12 Tankwagen mit Treibstoff aus den Depots des Welternährungsprogramms, ohne die die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung nicht möglich ist.
Auch eine Kontaktperson in Somalia äußerte sich besorgt: "Was mit den Somaliern in Ogaden geschieht, wird im Land sehr stark wahrgenommen, ein großer Teil der Bevölkerung empfindet es als von Äthiopiern besetztes Land und steht der OLNF positiv gegenüber".
Die somalischen Kämpfer der ONLF (Ogaden National Liberation Front) führen seit langem an der Seite der OLA eine Kampagne gegen die äthiopische Regierung. Unterdessen wird die OLF (Oromo Liberation Front) von den Amhara beschuldigt, gemeinsam mit der OLA Massaker an Zivilisten verübt zu haben.
(AP/GF) (Fides 07/09/2022)


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