VATIKAN - Erzbischof Dal Toso: Päpstliche Missionswerke spielen eine Schlüsselrolle im Leben der jungen Kirchen

Dienstag, 6 September 2022 päpstliche missionswerke   evangelisierung  

Vatikanstadt (Fides) - "Die Päpstlichen Missionswerke haben in den 200 Jahren ihres Bestehens eine Schlüsselrolle bei der Errichtung der Ortskirchen und in deren Leben gespielt. Deshalb ist ihre Arbeit auch heute noch von aktueller Bedeutung", so Erzbischof Giampietro Dal Toso, Präsident der Päpstlichen Missionswerke beim Studienseminar für neu ernannte Bischöfe (aus Asien, Amerika, Afrika und Ozeanien), das vom Dikasterium für die Evangelisierung veranstaltet wurde.
Bei der Präsentation der Päpstlichen Missionswerke (Päpstliches Werk für die Glaubensverbreitung, Kindermissionswerk, Päpstliches Apostel-Petrus-Werk und Päpstliche Missionsunion) erinnerte der Erzbischof daran, dass 2022 das zweihundertjährige Gründungsjubiläum des ersten Missionswerks gefeiert wird, das auf Anregung von Pauline Jaricot entstand, die am 22. Mai dieses Jahres selig gesprochen wurde.
"Im Jahr 1922 erhob Papst Pius XI. die Werke in den Rang eines ‚Päpstlichen Werkes‘. Papst Pius XII. erkannte später auch die Missionsunion als Päpstliches Werk an, um zum Ausdruck zu bringen, dass er ihr besonderes Charisma würdigte und sie zu seinem Instrument macht, das mit Gebet und Opfergaben die missio ad gentes der Kirche unterstützt. Seitdem hat das gesamte päpstliche Lehramt zur Mission auf die besondere Bedeutung der Werke hervorgehoben".
"Gerade wegen ihrer Bedeutung für die Weltkirche sind die Päpstlichen Missionswerke auch auf der Ebene der Weltkirche strukturiert, mit einer engmaschigen Präsenz wie sie vielleicht keine andere Organisation in der Kirche besitzt", bemerkte der Erzbischof, der darauf hinwies, dass die Werke eine autonome Einheit sind, ein strukturiertes Netzwerk mit 120 Niederlassungen in 120 Ländern, die ihrerseits auf diözesaner Ebene präsent sind, also "bischöflich, auch in dem Sinne, dass sie der Obhut der Ortsbischöfe anvertraut sind“.
Über die rechtlichen Normen hinaus müsse man die Arbeit der Werke "auch als einen wunderbaren pastoralen Impuls betrachten“, „da der Glaube - wie der heilige Johannes Paul II. in seiner Enzyklika ,Redemptoris missio‘ schrieb – gestärkt wird, indem man ihn weitergibt. So bedeutet die Förderung des Missionsbewusstseins bei den Gläubigen, dass man bei ihnen auch das Bewusstsein für den Glauben wiederbelebt". "Ich war sehr beeindruckt von der Tatsache, dass das Kindermissionswerk in mehreren Ländern zu einem normalen Instrument der pastoralen Arbeit mit Kindern geworden ist. In diesem Sinne erkennen die Werke in jüngster Zeit auch ihre Rolle im Dienst der Ortskirche bei der missionarischen Bildungsarbeit", fügte er hinzu.
"Die drei Schlüsselworte, die das Charisma der Werke prägen“, betonte Erzbischof Bischof Dal Toso, „lauten Glaube, Mission und Universalität. Ohne Glauben gibt es keine Mission, denn von der Bedeutung der Mission kann man nur überzeugt werden, wenn man an Jesus Christus glaubt, den Sohn Gottes, der zu unserem Heil Mensch geworden ist. Mission bedeutet, das Geschenk des Glaubens zu teilen und ihn so zu stärken. Die Universalität der Werke bedeutet, dass niemand allein glaubt, sondern dass wir alle durch denselben Glauben und dieselben Sakramente verbunden sind und uns deshalb umeinander kümmern".
Der Präsident forderte die Bischöfe auf, eine konstante Beziehung zu den Nationaldirektoren zu pflegen, die die Arbeit der Werke in den jeweiligen Ländern insbesondere im Hinblick auf die missionarische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit koordinieren. Er bat die Bischöfe zudem um das konstante Gebet für die Missionen, die Durchführung der Kollekte zum Weltmissionssonntag und die Bereitstellung des Erlöses für die Nationaldirektionen. „Einer der schönsten Aspekte unserer Werke ist, dass auch die ärmsten Kirchen dazu beitragen", schloss er und erinnerte daran, dass die Päpstlichen Missionswerke, insbesondere das Werk für die Glaubensverbreitung, "allen Kirchen in den Missionsgebieten gleichberechtigt helfen". Im Jahr 2021 unterstützten die Päpstlichen Missionswerke junge Kirchen mit Projekten im Umfang von 110 Millionen USD. Auf diese Weise "ermöglichen die Werke der Ortskirche, sich der Weltkirche zu öffnen. Es gibt keine Ortskirche ohne Weltkirche und umgekehrt".
(Fides 6/9/2022)


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