AMERIKA/BRASILIEN - Seit 50 Jahren begleitet das Treffen von Santarém den Weg der Kirche in der Amazonasregion

Mittwoch, 8 Juni 2022 evangelisierung   bischofssynode   synodalität   ortskirchen   amazonasgebiet  

Celam

antarem (Fides) - "Seid mutig und kühn, indem ihr euch vertrauensvoll dem Wirken Gottes öffnet, der alles erschaffen hat, sich uns in Jesus Christus geschenkt hat und uns durch den Heiligen Geist dazu inspiriert, das Evangelium mit neuem Engagement zu verkünden und die Schönheit der Schöpfung zu betrachten, die in diesem Amazonasgebiet, wo man die leuchtende Gegenwart des Auferstandenen erlebt, noch überschwänglicher ist", so Papst Franziskus an die Teilnehmer des Treffens von Santarém (IV Encontro da Igreja Católica na Amazônia Legal), das vom 6. bis 9. Juni an dem Ort stattfindet, an dem bereits 1972 die Vertreter der Kirchen des Amazonasgebiets zusammen gekommen waren. Die Veranstaltung erinnert nicht nur an die damals vereinbarten pastoralen Leitlinien, sondern befasst sich auch mit der Umsetzung der Beschlüsse der Amazonassynode.
"Dieses historische Treffen in Santarém schlug Evangelisierungslinien vor, die das missionarische Handeln der amazonischen Gemeinschaften prägten und zur Bildung eines soliden kirchlichen Gewissens beitrugen", schreibt der Papst. Die Erkenntnisse dieses Treffens dienten auch dazu, die Überlegungen der Synodenväter in der jüngsten Synode für die Amazonasegion zu erhellen... In der Tat findet man in den bekannten "Prioritätslinien", die aus diesem Treffen hervorgegangen sind, die Träume für Amazonien skizziert, die in der letzten Synode bekräftigt worden sind. Ich freue mich auch über das Engagement der Teilkirchen des brasilianischen Amazonasgebiets, die durch ihre Gemeinschaften die Hinweise der letzten Synodenversammlung weiterführen und gleichzeitig durch die bereits tief verwurzelte und schöne Tradition der Treffen der Ortskirchen die Erfahrung der Synodalität - als Ausdruck der Gemeinschaft, der Teilhabe und der Sendung - bezeugen, zu der die ganze Kirche berufen ist".
Das nunmehr vierte Treffen der katholischen Kirche im Amazonasgebiet findet im Priesterseminar „St. Pius X.“ in Santarém statt und bringt etwa hundert Delegierte zusammen, darunter Kardinäle, Bischöfe, Priester, Ordensleute, Laien, Vertreter indigener Völker und traditioneller Gemeinschaften. Wie der Erzbischofs von Cuiabá und zweiten Vizepräsidenten der katholischen Bischofskonferenz Brasiliens (CNBB), Mário Antônio da Silva, betont "will sich die katholische Kirche mit dieser Feier verpflichten, gemeinsam zu gehen, eine aufgeschlossene Kirche zu sein und auf die heutigen Herausforderungen zu antworten, als Hirten, die der Herde nahe sind und von den existentiellen und geografischen Randgebieten herausgefordert werden".
Die Teilnehmer wurden vom örtlichen Erzbischof Irineu Roman und dem Präsidenten der Region Nord2 der CNBB, Erzbischof Bernardo Bahlmann, begrüßt, der die Bedeutung des ersten Treffens vor 50 Jahren und des erarbeiteten Dokuments hervorhob: "ein großes Licht für den Weg in Amazonien". Schwester Maria Inês Vieira Ribeiro, Präsidentin der brasilianischen Ordensleute rief dazu auf, den Prozess einer Kirche fortzusetzen, die sich mehr und mehr nach dem Vorbild Jesu präsentiert.
(SL) (Fides 8/6/2022)


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