AFRIKA/MAURITIUS - Kardinal Piat zu Foltervideos: “Polizeibeamte gefährden Zusammenhalt”

Donnerstag, 2 Juni 2022 bischöfe   gewalt   folter  

Port Louis (Fides) - "Wie die gesamte Bevölkerung war auch ich entsetzt über die Folterungen, die von Angehörigen der Polizei an Bürgern, die sich in ihrem Gewahrsam befanden, verübt wurden. Deshalb ist es wichtig, dass diejenigen, die sich solch ungezügelter Gewalt schuldig gemacht haben, streng bestraft werden und keinen Schaden mehr anzurichten können", so Bischof von Port Louis, Kardinal Maurice Evenor Piat. Der Kardinal kommentiert damit die im Internet kursierenden Videos, die die Folterung von Menschen durch drei Polizisten zeigen, die später von einem der Folteropfer identifiziert und am 30. Mai festgenommen wurden.
Kardinal Piat beklagt, dass Polizisten, die die Sicherheit der Bürger gewährleisten sollen, selbst zu einer Quelle sozialer Unruhen werden, wenn sie sich auf solche Praktiken einlassen: "Diese entsetzliche Verletzung der grundlegenden Menschenrechte durch Polizeibeamte, die eigentlich das Gesetz schützen sollen, stürzt die Bevölkerung in ein Gefühl der Unsicherheit".
Kardinal Piat erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass "zu den Polizeikräften viele integre Menschen gehören", argumentiert aber, dass die Folter durch Polizeibeamte nicht nur den Körper der Opfer schädigt, "sondern auch die Würde eines Menschen, seiner Familie und letztlich der gesamten Gesellschaft" beeinträchtigt.
Der Kardinal hofft deshalb, dass "die Schuldigen streng bestraft werden und keinen weiteren Schaden anrichten können", während er die Behörden auffordert, "die Werte des Rechtsstaates zu schützen".
(L.M.) (Fides 2/6/2022)


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