AMERIKA/HONDURAS - Bischöf bitten um Achtung rechtsstaatlicher Prinzipien

Dienstag, 25 Januar 2022 soziale lage   politik   bischofskonferenzen  

Celam

Tegucigalpa (Fides) - "Gewalt jeglicher Art, ob physisch oder verbal, muss aus der honduranischen Kultur verbannt werden, denn sie führt nur zu Hass und Schmerz. Wir sind alle Kinder desselben Gottes, des Vaters, und deshalb sind wir Brüder und Schwestern", so der Aufruf der Bischofskonferenz von Honduras (CEH) an die Regierung und die Bürger des Landes zur Achtung der rechtsstaatlichen Prinzipien.
Bei den Wahlen am vergangenen 28. November 2021 wurde Iris Xiomara Castro zur Präsidentin von Honduras gewählt. Die Sozialdemokratin ist die erste Frau in diesem Amt und die Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Manuel Zelaya, der 2009 durch einen Staatsstreich abgesetzt. Seither wird Honduras von der konservativen Nationalistischen Partei regiert. Bei der jüngsten Wahl wurden auch die Abgeordneten des Nationalkongresses und des Zentralamerikanischen Parlaments sowie die Bürgermeister gewählt.
In ihrer Botschaft kurz nach den Wahlen (vgl. Fides vom 7/12/2021) beglückwünschten die Bischöfe, die zuvor wiederholt ihre große Besorgnis über die soziale, wirtschaftliche und politische Lage des Landes zum Ausdruck gebracht hatten (vgl. Fides vom 15/10/2021; 27/11/2021), die Bürger und die Gewählten und hofften auf den Wiederaufbau von Honduras im Zeichen von „Entwicklung, Frieden, Achtung des Lebens und der Würde der Person".
In der aktuellen Stellungnahme, die das Datum des 23. Januar 2022 trägt, erinnert die Bischofskonferenz daran, dass nach den Wahlen vom 28. November "ein Klima des Friedens und der Geschwisterlichkeit entstanden ist, das allen Hoffnung auf eine bessere Zukunft gab“. Unterdessen wurden den letzten Tagen zwei parallele Sitzungen des Nationalkongresses von den gewählten Abgeordneten abgehalten, um die Behörden dieser Staatsmacht zu wählen. Die Bischöfe, die Experten für nationales und internationales Recht konsultiert haben, weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Sitzungen nichtig sind und "einen Prozess gefährden, der sich in Frieden und unter Achtung des Rechts entwickelt hat".
"Wir rufen dazu auf, so bald wie möglich einen aufrichtigen und offenen Dialog zwischen dem gewählten Präsidenten und den Vertretern der beiden Gruppen, die den Vorsitz im Kongress anstreben, zu führen", fordern die Bischöfe, "um sich auf eine Lösung zu einigen, die das Recht respektiert und Gelassenheit und Frieden wiederherstellt“.
Der Dialog - so betonen sie – „sollte die Suche und Verwirklichung des größtmöglichen und gerechten Wohls aller Honduraner zum Ziel haben und nicht die Interessen von Einzelpersonen, Gruppen oder Parteien". Abschließend forderten die Bischöfe die Menschen auf, intensiv zur Jungfrau von Suyapa, der Schutzpatronin von Honduras, zu beten und sie im Glauben zu bitten, dass diese Krise so bald wie möglich überwunden werden kann.
(SL) (Fides 25/01/2022)


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