AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Salesianer Don Boscos stehen im Dienst der jungen Menschen und der armen Bevölkerung

Freitag, 12 November 2021 bildungswesen   mission   evangelisierung  

Addis Abeba (Fides) – Für schulische Bildung, Berufsausbildung, Entwicklungsprojekte und Hilfsprojekte für die von der Hungersnot betroffene Bevölkerung im evangelischen Geist der Nächstenliebe setzen sich die die Don-Bosco-Missionen in Äthiopien zusammen mit den Mitarbeiter des Internationalen Freiwilligenhilfswerks der Salesianer (VIS). In den letzten Tagen sind die Missionen insbesondere durch die Verhaftung von etwa zwanzig einheimischen Ordensleuten (vgl. Fides 9/11/2021) und Alberto Livoni, einem 50-jährigen italienischen Mitarbeiter des VIS in den Vordergrund getreten. Sie werden bis heute von der Polizeifestgehalten. Es ist weder bekannt, warum sie in Haft sind noch welche Maßnahmen die Justizbehörden noch ergreifen könnten. Sie sollen jedoch alle bei guter Gesundheit sein.
Die Salesianer sind in Äthiopien ununterbrochen seit 1976 tätig, als die Ordensleute begannen, sich um die Kinder und Jugendlichen des Landes zu kümmern und ihre menschlichen, kulturellen, beruflichen und wirtschaftlichen Ressourcen zum Wohle der Bevölkerung einzusetzten.
"Die Salesianer waren während der Hungersnot, die Äthiopien 1983-85 heimsuchte und eine Million Todesopfer forderte, zur Stelle“, so Beobachter gegenüber Fides „und sie sind heute bei der Covid-19-Pandemie, bei der durch die Heuschreckeninvasion ausgelösten Hungersnot und angesichts der Unterernährung, die das Leben von Tausenden von Menschen gefährdet, zur Stelle". Die vier Missionen in Macallè, Adua, Scirè und Adigrat kümmern sich um Tausende von Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen und Opfern von Gewalt und Missbrauch. "Dank der Spenden von Tausenden von Menschen", so der Beobachter, "konnten Tausende von Kindern in den Häusern der Salesianer Don Boscos aufgenommen werden und die Kindergärten und Grundschulen der Salesianer besuchen. Viele Straßenkinder haben eine Berufsausbildung erhalten, eine Zukunft, an die sie glauben können, und einen Arbeitsplatz in ihrem eigenen Land".
Seit Jahr 1998 werden die Missionare vor Ort auch von den Mitarbeitern des VIS unterstützt. Das Hilfswerk wurde 1986 gegründet und setzt sich auf der Grundlage des Charisma des heiligen Giovanni Bosco und seinem Erziehungsideal für eine nachhaltige und dauerhafte Entwicklung der lokalen Bevölkerung ein.
In Tigray, einer Region, die von einem heftigen Bürgerkrieg heimgesucht wurde, wurde das Projekt "Wash" (Water and Sanitation) ins Leben gerufen, um in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation "Dgmda" (Don Gianmaria Memorial Development Association) den Zugang zu Trinkwasser, grundlegenden sanitären Einrichtungen und lokalen Wasserversorgungskapazitäten zu verbessern und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Diese Tätigkeit wird auch in der Region Somali, der von Somaliern bewohnten östlichen Region Äthiopiens, ausgeübt.
Der Tradition der Salesianer Don Boscos folgend ist das VIS auch im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung tätig. In den Berufsschulen der Salesianer Don Boscos in der Region Tigray, in Gambella und Addis Abeba wurden Kurse in den Bereichen Grafik und Druckerei (mit der Gründung der ersten Grafikschule des Landes), Schneiderhandwerk, Lebensmittelzubereitung und Catering, Holzbearbeitung, Mechanik, Lederwarenverarbeitung und Bauwesen eingerichtet. "Um die Arbeitsvermittlung zu fördern“, so die Mitarbeiter des Freiwilligenhilfswerks gegenüber Fides, „haben wir eine Strategie entwickelt, die wir in Tigray und Addis Abeba anwenden haben und in deren Rahmen wir kurz Ausbildungseinheiten in Übereinstimmung mit dem Arbeitsmarkt, der Förderung der Selbstständigkeit und der Arbeitsvermittlung durch die Unterstützung von öffentlich-privaten Partnerschaften angeboten werden".
Auch in Flüchtlingslagern haben die Salesianer Don Boscos in Zusammenarbeit mit der Italienischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit versucht, die Lebensbedingungen der Flüchtlinge in den Regionen Gambella und Tigray zu verbessern, indem sie die beruflichen Kompetenzen und die Arbeitsvermittlung für potenzielle Migranten und eritreische Flüchtlinge durch diesen für das Land innovativen Ansatz gestärkt haben.
„Die erste Aufgabe besteht also darin", so der Beobachter, „eine maßgeschneiderte Zukunft für junge Menschen und für die am stärksten benachteiligten Gemeinschaften zu schaffen. Eine Zukunft mit Chancen und Integration in das soziale Gefüge, eine Zukunft in Reichweite für diejenigen, die im Leben nur Armut und Ausgrenzung kennengelernt haben. Diesem geistlichen und sozialen Auftrag fühlen sich die Salesianer Don Boscos voll und ganz verpflichtet. Wir setzen all unsere Ressourcen und Energie für diese Aufgabe ein“.
(EC) (Fides 12/11/2021)


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