AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Ausschreitungen nach der Wahl: Religionsvertreter warnen vor Provokationen

Donnerstag, 5 November 2020 gewalt   wahlen   dialog  

Yamoussoukro (Fides) - „In letzter Zeit hat unsere Stadt Yamoussoukro dunkle und traurige Stunden erlebt, die den sozialen Zusammenhalt beeinträchtigt haben. Im Namen Gottes, des Vaters aller Barmherzigkeit, lade ich alle Brüder und Schwestern, ein, das Wort Gottes zu hören, das uns sagt, dass wir als Kinder Gottes Friedensstifter genannt werden“, so der Generalvikar der Diözese Yamoussoukro Hervé Djessou am gestrigen 4. November in einer Ansprache der Bevölkerung der politischen Hauptstadt der Elfenbeinküste nach den jüngsten Demonstrationen, zu denen es in der Stadt nach den Präsidentschaftswahlen am 31. Oktober gekommen war.
Angesichts der aktuellen Situation, wenden sich die Vertreter aller Religionen an die Bevölkerung und laden dazu ein Ruhe zu bewahren, Streitigkeiten zu beenden und jegliche interreligiöse oder gemeinschaftliche Konfrontation zu vermeiden, um Frieden, sozialen Zusammenhalt und die Sicherheit aller zu erhalten. Die muslimische Gemeinschaft von Yamoussoukro hat die gesamte Bevölkerung, insbesondere junge Menschen, aufgefordert, sich nicht von Stimmen beeinflussen zu lassen, die solche Spannungen schüren.
„Wir fordern die gesamte Bevölkerung von Yamoussoukro auf, die Ruhe zu bewahren“, heißt es in einer Erklärung des Obersten Rates der Imame von Yamoussoukro, „und nicht auf Provokationen einzugehen. Denn die Religion fordert uns auf, das harmonische Zusammenleben und sozialen Zusammenhalt zu praktizieren und den Frieden zu fördern. Wir bitten die jungen Leute von Yamoussoukro, sich vor Gerüchten zu hüten, die über die gesellschaftspolitische Entwicklung kursieren. Wir müssen alle wachsam und tolerant beleiben“.
Am Tag nach den Präsidentschaftswahlen in Côte d'Ivoire kam es vor allem in Abidjan, der ivorischen Wirtschaftshauptstadt, zu Zwischenfällen, bei denen es Tote gab und die enormen materiellen Schaden verursachten. Vier Menschen starben am Sonntag in Toumodi, etwa vierzig Kilometer von Yamoussoukro entfernt am Tag nach den Präsidentschaftswahlen entfernt, während der Unruhen in der Elfenbeinküste bei denen das Haus der Familie in Brand gesteckt wurde.
(S.S.) (Fides 5/11/2020)


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