AFRIKA/MOSAMBIK - Entführte Ordensschwestern sind frei: “Wir beten für den Frieden“

Montag, 7 September 2020 bischöfe   dschihadisten   schwestern   menschenrechte   gewalt   bewaffnete gruppen  

Mocímboa da Praia ( Fides) - Die beiden Schwestern der Gemeinschaft St. Joseph von Chambery, die am 12. August in Mocímboa da Praia (Mosambik) entführt wurden, sind wieder frei. Dies teilte Bischof Luiz Fernando Lisboa von Pemba am gestrigen 6. September mit. "Die Schwestern“, so der Bischof, „sind gesund und munter. Unsere Inês und Eliane, die in der Pfarrei Mocímboa da Praia arbeiten, sind nach vierundzwanzig Tagen in Haft wieder unter uns."
Die beiden Ordensfrauen brasilianischer Herkunft waren während eines Angriffs der al-Shabab-Milizen auf Mocímboa da Praia, einer Stadt in der Provinz Cabo Delgado, am Dienstag, dem 12. August entführt worden, nachdem sich Polizei und Streitkräfte zurückziehen mussten und die Miliz für einige Tage ihr Unwesen treiben konnte. Dabei waren die Ordensfrauen aus ihrer Gemeinschaft entführt und weggebracht worden. Einige Tage lang war nichts über ihr Schicksal bekannt, aber die nationalen und internationalen Behörden bemühten sich umgehend um ihre Freilassung und die Verhandlungen führten zu einem positiven Ausgang.
Der Vorstoß gegen Mocímboa da Praia stellt die Weiterentwicklung beim Vorgehen dieser Milizen unter Beweis, bei denen es sich nach eigenen Angaben um "Dschihadisten" handelt. Sie hatten 2017 angefangen, die Dörfer der Provinz Cabo Delgado anzugreifen und drangen damals noch an Bord alter Motorräder und mit rudimentäre Waffen (Macheten, Speere usw.) ausgerüstet in die Dörfer ein, während sie bei den letzten Operationen brandneue Geländefahrzeuge und automatische Waffen besaßen und eine große Fähigkeit entwickelt haben, wenn es darum geht, sich auf dem Gelände fort zu bewegen. Wer hat sie mit den Waffen versorgt? Wer hat diese Milizsoldaten ausgebildet? Laut einigen Analysten könnten es Verbindungen zu großen kriminellen Organisationen geben, die Stützpunkte für den internationalen Drogenhandel schaffen wollen. In den letzten beiden Jahren haben ihre Aktionen zu großer Instabilität in der Region geführt und Hunderte von Menschen vertrieben.
Die Schwestern des heiligen Josef von Chambery gelangten ins Kreuzfeuer und wurden entführt. Die Schwesterngemeinschaft ist seit 2003 in der Stadt Mocímboa da Praia präsent. Im Laufe der Jahre bauten sie mehrere Kindergärten und ein soziales Zentrum auf. Mit ihre Anwesenheit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Alphabetisierung einheimischer Jungen und Mädchen. Leider mussten viele ihrer Schulen infolge der Zunahme der militärischen Aktionen in der Region schließen, und die Aktivitäten konzentrieren sich heute hauptsächlich auf Mocímboa da Praia.
"Lassen Sie uns gemeinsam eine Hymne des Dankes an Gott erheben“, schreibt Bischof Lisboa, „und wir beten weiterhin für alle, die noch vermisst werden, vertrieben sind und unter den Folgen von Gewalt und Krieg leiden. Wir bitten um Gottes Segen für Cabo Delgado und dass wir das Geschenk des wahren Friedens empfangen dürfen, den wir so sehr brauchen!".
(EG) (Fides 09.07.2020)


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