AFRIKA/D.R. KONGO RD - Neue islamistische Angriffe im Osten des Landes: 30.000 Schüler können wegen der Unsicherheit nicht zur Schule gehen

Donnerstag, 4 April 2024 dschihadisten  

Kinshasa (Fides) - Bei einem Angriff von ADF-Kämpfern in der ländlichen Gemeinde Mangina, im Gebiet von Beni, in der Provinz Nord-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wurden in der Nacht zum 3. April mindestens 10 Menschen getötet und mehrere Gebäude niedergebrannt.
Zu den von den Angreifern gestürmten Gebäuden gehörten das örtliche Gesundheitszentrum, das teilweise in Brand gesetzt wurde, sowie ein Dutzend Häuser und Geschäftsgebäude.
Die Dorfbewohner sind ratlos, “wie die Angreifer in einem Gebiet, in dem kongolesische und ugandische Soldaten stationiert sind, so einfach vorgehen konnten". Die „Allied Democratic Forces“ (ADF) handelt es sich um eine ugandische Rebellengruppe, die sich seit langem in Nord-Kivu und Ituri etabliert hat und dort die lokale Bevölkerung terrorisiert. Im Jahr 2019 gab die ADF ihre Zugehörigkeit zum Islamischen Staat bekannt, was den dschihadistischen Hintergrund unterstreicht (vgl. Fides 24/6/2023).
Die Gewalt der ADF (heute auch ISCAP bzw. Zentralafrikanische Provinz des Islamischen Staates genannt) hat dazu geführt, dass fast dreißigtausend Schüler, darunter elftausend Mädchen, im Gebiet Irumu in Ituri und im Gebiet Eringeti in Nord-Kivu nicht mehr zur Schule gehen können.
Nach einer kürzlich von einem Schulinspektorenteam durchgeführten Untersuchung wurden in diesen Gebieten neunundsiebzig Grund- und Sekundarschulen wegen der unsicheren Lage geschlossen. Einige der Schulgebäude wurden von Rebellen niedergebrannt.
Ende März berichteten Einwohner des Dorfes Mamove im Gebiet Beni (Nord-Kivu), dass die ADF seit Oktober 2023 mehr als 80 Menschen getötet und 60 weitere entführt haben. Die Rebellen operieren auch zunehmend in den Vororten der Stadt Beni; lokalen Quellen zufolge wurden zwischen dem 1. und 24. März mehr als acht Angriffe auf die Stadt Beni und insbesondere auf die Gemeinde Mulekera verübt. Bei diesen Angriffen wurden Dutzende von Menschen brutal getötet und viele andere verschwanden, während verschiedene materielle Güter, darunter ein Kakaolager, eines der wertvollsten Produkte der Region, geplündert wurden.
(L.M.) (Fides 4/4/2024)


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