ASIEN/IRAK - Ninive-Ebene: Schiitische Milizen verhängen Ausgangssperre zum muslimischen “Aschura”-Fest

Dienstag, 10 September 2019 mittlerer osten   ostkirchen   soldaten   paramilitärische gruppen   flüchtlinge   schiiten  

AINA

Mossul (Fides) – Anlässlich des hauptsächlich von Schiiten gefierten muslimischen Aschura-Fest, verhängten die schiitischen Milizionäre der „Hashd al-Shaabi (Volksmobilisierungskräfte)“ eine Ausgangssperre in der Ninive Ebene und im Bezirk Tal Afar. Wie das Nachrichtenpaortal ankawa.com berichtet endete diese am heutigen Dienstag, dem 10. September dem diesjährigen Aschura-Fest und war als vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung von Angriffen auf Prozessionen getroffen worden, mit denen die Schiiten jedes Jahr des Massakers an Imam al-Husayn ibn Ali (Enkel des Propheten Mohammed) und 72 seiner Anhänger gedenken, das in der Stadt Karbala von den Truppen des umayyadischen Kalifen Yazid I. getötet wurden.
Die Ausgangssperre, die die schiitischen Milizen auch in weiten Teilen der Ninive-Ebene durchsetzte, zeigt, den Einfluss, den die paramilitärischen Gruppen, in der Region ausüben, die sich dabei auch an ihre maßgebliche Rolle in der Kampf gegen den „Islamischen Staat“ und die Befreiung Mosuls von dem dschihadistischen Regime, das von 2014 bis 2017 seine Basis im Irak hatte, berufen.
Zwischen Juli und August kam es (vgl. Fides, 8/07/2019) zu einem gefährlichen Tauziehen zwischen der irakischen Armee und den Milizionären der „Hashd al-Shaabi“. Es kam zu Spannungen, nachdem die irakische Armee versucht hatte, alle Kontrollpunkte in der Region, die immer noch weitgehend von den Milizen der Volksmobilisierungskräfte kontrolliert wurden zu übernehmen.
Die "Ausgangssperre zum Aschura-Fest" bestätigt auch dass die Sicherheitslage in der Ninive-Ebene weiterhin instabil ist. Dieser Umstand erschwert auch die erhoffte Rückkehr in das Gebiet von Zehntausenden von Christen, die in der Nacht vom 6. auf den 7. August 2014 angesichts des Vormarsches des IS gezwungen waren, ihre Dörfer in der Ninive-Ebene zu verlassen. Kürzlich hat der Politiker Yunadam Kanna von der assyrischen demokratischen Bewegung Al-Rafidain, beklagt, dass der Anteil der Christen die in ihre Heimatdörfer in der Ninive-Ebene zurückgekehrt sind, die 1-Prozent-Schwelle nicht überschreitet.
(GV) (Fides 10/9/2019)


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