AFRIKA/MOZAMBIK - Historisches Friedensabkommen im Vorfeld des Papstbesuchs unterzeichnet

Mittwoch, 7 August 2019 frieden   papst franziskus  

Maputo (Agenzia Fides) - Präsident Filipe Nyusi und der Vorsitzende der „Renamo“-Partei, Ossufo Momade, haben am gestrigen 6. August ein historisches Friedensabkommen unterzeichnet. Die Unterzeichnungszeremonie fand auf dem Platz des Friedens in Maputo statt. Es nahmen mehrere afrikanische Staats- und Regierungschefs teil, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa und das ruandische Staatsoberhaupt Paul Kagame.
Dem gestern unterzeichneten Dokument waren Vereinbarungen vorausgegangen, die bereits am 1. August von den beiden mosambikanischen Politikern unterzeichnet wurden und die Bedingungen für den Waffenstillstand zwischen den Parteien festlegen.
"Wir möchten unseren Bürgern und der Welt versichern, dass wir künftig unsere Differenzen nicht mehr mit Gewalt lösen werden", so Momade nach der Unterzeichnung der Vereinbarungen am 1. August.
„Mit diesem Abkommen beginnt eine neue Ära in der Geschichte unseres Landes, in der kein Mosambikaner Waffen einsetzen wird, um Konflikte zu lösen", bekräftigte auch Präsident Nyusi.
Das Abkommen vom 6. August, mit dem die beiden Parteien sich zu friedlichen Parlamentswahlen am 15. Oktober verpflichten, wurde wenige Wochen vor dem Besuch von Papst Franziskus in Mosambik am kommenden 5. September unterzeichnet, der unter dem Motto "Hoffnung, Frieden und Versöhnung" stattfinden wird.
Die ehemaligen marxistischen Guerillakämpfer der Mosambikanischen Befreiungsfront (Frelimo), die das Land seit 40 Jahren regiert und die Widerstandskämpfer der „Renamo“ standen sich in einem blutigen Bürgerkrieg (1977-1992) gegenüber, bei dem etwa eine Million Menschen ums Leben kamen. Dank der „Abkommen von Rom“ wurde „Renamo“ die wichtigste Oppositionspartei, die ihre Ziele fortan auf demokratischen Grundlagen durchsetzen sollte.
Im Jahr 2014 hatte die „Renamo“ das Wahlergebnis abgelehnt und erneut zu den Waffen gegriffen. Im Dezember 2016 wurde ein vorübergehender Waffenstillstand geschlossen mit dem der bewaffnete Konflikt eingefroren wurde.
Mit dem Waffenstillstand von 2016, der vom damaligen Anführer der „Renamo“, Afonso Dhlakama, und dem gewählten Präsidenten Nyusi unterzeichnet wurde, stimmte die Regierung zur Überarbeitung der Verfassung zu, womit ein Prozess der Dezentralisierung der Regierung beschleunigt werden sollte, währen die „Renamo“ sich zu einem Prozesses der Entmilitarisierung verpflichtete.
Im August 2018 wurde eine Absichtserklärung unterzeichnete, in der eine Agenda für die Entwaffnung der „Renamo“ festgelegt wurde, die in der vergangenen Woche begann.
(L.M.) (Fides 7/8/2019)


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