OZEANIA/AUSTRALIEN - Bischöfe wollen Selbstmorden bei jungen Aborigines entgegenwirken

Freitag, 21 Juni 2019 eingeborene   menschenrechte   entwicklung   solidarietät   bischöfe  

Sydney (Fides) - "Selbstmord ist oft das letzte Signal einer Anhäufung von Unglück und Schmerz. Die australischen Ureinwohner und die Inselbewohner der Meerenge von Torres haben Enteignungen, Deportationen, Gewalt verschiedener Art und vieles mehr erlebt. So gab es für viele keinen anderen Ausweg, um das Leben weniger schmerzhaft erscheinen zu lassen. Die Tragödie der zahlreichen Selbstmorde unter den Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppen, insbesondere unter den jüngsten, ruft uns zum Handeln auf: Diese Realität ist traurig und inakzeptabel. Für uns Christen ist Jesus gekommen, um uns Leben in Fülle zu bringen. Er ruft uns dazu auf, im Zeichen von Liebe und Respekt zusammenzuarbeiten und nach einer Lösung für dieses tragische Phänomen zu suchen“, so die katholischen Bischöfe Australiens in ihrer jährlichen Botschaft zum Tag der Aborigines und den Inselbewohnern der Meerenge von Torres am 7. Juli. In dem Hirtenbrief wird die Notwendigkeit einer "verstärkten Zusammenarbeit zur Eindämmung der Selbstmorde" hervorgehoben, ein Phänomen, das in diesen Gemeinschaften weit verbreitet ist.
In der Botschaft erinnert die Bischofskonferenz daran, dass "es bereits viele Realitäten gibt, die für diesen Zweck arbeiten, einschließlich verschiedener Abteilungen der Regierung, Gemeinschaften und Organisationen der Kirche und anderer Gruppen", die dabei jedoch auf Schwierigkeiten stoßen: "Wir müssen den Grundsatz der Selbstbestimmung wahren. Wir können diese Gemeinschaften mit liebevoller Unterstützung begleiten, müssen aber die Versuchung vermeiden, mit schnellen Lösungen von außen einzugreifen.“
Deshalb sollten nach Ansicht der Bischöfe fünf Grundsätzen verfolgt werden: "Förderung der Zusammenarbeit zur Maximierung der Ergebnisse der bereits beteiligten Organisationen; authentischer Respekt für das Prinzip der Selbstbestimmung; der Vorrang des Gemeinwohls; aufrichtiges Bestreben, die Lebensbedingungen dieser Völker zu verbessern; das Bewusstsein, dass sowohl Prävention als auch Heilung notwendig sind“.
(LF) (Agenzia Fides 21/6/2019)


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