ASIEN/INDIEN - Migration in Südasien: eine Herausforderung für Kirche und Gesellschaft

Donnerstag, 16 März 2006

Bangalore (Fidesdienst) - Migration, Globalisierung, Menschenrechte, Sicherheit, Armut in Südasien: mit diesen Themen befassten sich die Teilnehmer eines Seminars, das in Bangalore vor kurzem vom Indian Social Institut in Zusammenarbeit mit dem Jesuit Refugees Service in Südasien veranstaltet wurde. Intellektuelle, Religionsführer, Akademiker und Experten setzten sich vor allem mit dem Phänomen der Zwangsmigration auseinander und mit den damit zusammenhängenden gesellschaftlichen, politischen und religiösen Auswirkungen. Ein Phänomen, so die Teilnehmer, das vor allem das Engagement der katholischen Glaubensgemeinschaft in den verschiedenen Staaten Südasiens erfordert.
„Über Jahrhunderte hinweg war Südasien Schauplatz von Migrationen. Die Kolonialherrschaft hat die Gemeinschaften auf künstliche Weise voneinander getrennt. Die Gründung von Staaten wie Indien, Pakistan, Sri Lanka und Bangladesch hat umfangreiche Bevölkerungsbewegungen mit sich gebracht. Die verschiedenen Kriege und Konflikte in der Region haben zu einer Zuspitzung des Phänomens der Migration und der Flüchtlinge geführt“, so Paul Newman vom Jesuit Refugees Service.
„Die Wirtschaftspolitik der Staaten“, so der der Vertreter des Flüchtlingshilfswerks der Jesuiten, „hat zu einer Zunahme der Migrationsströmungen geführt und diese Menschen leben heute oft unter unzumutbaren Bedingungen, auch weil die Regierungen im Namen der Modernisierung und Industrialisierung Maßnahmen getroffen haben, die zur Ausgrenzung der schwächsten Bevölkerungsgruppen führten. Auch Bei Streitigkeiten um Territorien wurde die Sicherheit der Menschen oft vernachlässigt, vor allem was die tribalen Volksstämme anbelangt, und sie haben die einheimischen Gemeinden, vor allem in der Minderheit lebende ethnische Gruppen getroffen.“
Das Seminar, so die Teilnehmer, wollte vor allem das Bewusstsein von der Existenz dieses Phänomens fördern, das heute Millionen Menschen in Südasien betrifft. „Wir müssen das Vorgehen der Sozialpolitik ändern, die lokale Gemeinden mehr berücksichtigen sollte, und ein entsprechendes Bewusstsein in der Gesellschaft entwickeln“ lautet der Appell der Teilnehmer zum Abschluss der Veranstaltung. (Fidesdienst, 16/03/2006 - 30 Zeilen, 289 Worte)


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