ASIEN/LIBANON - Maronitischer Patriarch bezeichnet Korruption als “Leprageschwür der Gesellschaft”

Dienstag, 7 März 2017 mittlerer osten   ostkirchen   korruption   politik  

bkirki.org

Bkerkè (Fides) - “Die Korruption, der politische Feudalismus, der die Justiz und den Rechtsstaat vernichtet und private Interessen, sektiererische oder konfessionelle Interessen, die den Weg der öffentlichen Organismen behindern, einschließlich der Kontrollorganismen, ist ein tödliches Leprageschwür der Gesellschaft“, so der maronitischen Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai, in seiner Predigt beim Gottesdienst am vergangenen Sonntag, den 5. März, beim Sitz des Patriarchats in Bkerkè, in einer unmissverständlichen Anspielung auf die soziale und politische Lage im Libanon, ausgehend von der Episode auf das Evangelium von der Heilung des Leprakranken. Der maronitische Patriarch beklagt unter anderem den Diebstahl und den Betrug mit staatlichen Geldern und öffentlichen Ressourcen, die weit verbreitete Zahlung von Bestechungsgeldern und die Auferlegung von Steuern, „die auch die Bereitschaft zur Investition in Entwicklungsprojekte in der Region beeinträchtigen“. Unter anderem beklagte Kardinal Rai im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes, an dem auch der Apostolische Nuntius im Libanon, Erzbischof Gabriele Caccia, teilnahm, die Verspätung bei der Verabschiedung des Haushalts und die Behinderung der Billigung eines neuen Wahlrechts und die Nachlässigkeit bei der Bewältigung des Abfallproblems. “All diese Faktoren und eine Politik, die das Wohl des Landes ignoriert”, so der Kardinal, “sind ein tödliches Übel”.
(GV) (Fides 7/3/2017)


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