AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Achtzehn Tote und viele Verletzte bei Unruhen in Bocaranga

Montag, 6 Februar 2017 bewaffnete gruppen   gewalt   missionare  

Bangui (Fides) – Auch die katholische Mission der Kapuziner in Bocaranga, einer Kleinstadt mit rund 15.000 Einwohnern im Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik, war von den jüngsten Unruhen betroffen. Wie Beobachter aus missionarischen Kreisen berichten, drangen am 2. Februar um 5.45 Uhr mindestens 60 Rebellen in die Kleinstadt ein schossen dort wild um sich.
Bei den Angreifern soll es sich um Mitglieder der Gruppe 3R (“Retour, Réclamation et Réhabilitation”) handeln, die sich aus Peuls-Nomaden rekrutiert, “deren Aufstände zur Vertreibung von mindestens 30.000 Menschen geführt haben”. Die Schießereien dauerten vier Stunden während die Rebellen auch Wohnungen und Büros des Dänischen Flüchtlingsrats (DRC) und des International Rescue Committee (IRC) plünderten.
Die Rebellen brachen auch die Kapuziner-Mission ein, wo rund zwei Dutzend Menschen Zuflucht gesucht hatten. Bei dem Überfall nahmen sie mehrere Computer, Bargeld und ein Motorrad mit. Den Schwestern von der Nächstenliebe gelang es rund 200 Frauen und Kindern in ihrer Mission Schutz zu bieten.
Bei den Unruhen starben insgesamt 18 Menschen und zahlreiche Verletzte mussten in den Krankenhäusern der Region behandelt werden.
“Wie ist es möglich, dass 60 Personen eine ganze Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern in Angst und Schrecken zu versetzen. Woher haben sie die Waffen und was wollen sie damit erreichen?”, Fragen sich die Missionare.
(L.M.) (Fides 6/2/2017)


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