AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Beobachter berichten von Ausschreitungen und Plünderungen in Lubumbashi

Dienstag, 20 Dezember 2016 wahlen   gewalt  

Kinshasa (Fides) - “Insbesondere in den Stadtrandgebieten kam es zu Protesten und die versammelten sich Menschen auf der Straße. Es kam dabei zu Ausschreitungen mit den Sicherheitskräften und zu Schießereien. Wir wissen von einer Studentin, die von einer umherirrenden Kugel getroffen wurde. Es wurden Autos in Brand gesteckt und Geschäfte geplündert. Auch eine Pfarrei wurde geplündert”, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Lubumbashi, der zweitgrößten Stadt in der Demokratischen Republik Kongo und ehemalige Hauptstadt der Provinz Katanga. “Derzeit hat sich die Situation wieder etwas beruhigt, doch die Straßen bleiben menschenleer und auch die öffentlichen Transportmittel fahren nicht. Überall sind Polizisten und Soldaten zu sehen”.
Die Bevölkerung protestiert gegen die Verschiebung der Präsidentschaftswahlen, die noch dieses Jahr stattfinden sollten. Das Mandat des scheidenden Präsidenten Joseph Kabila endete am gestrigen 19. Dezember um Mitternacht. Lubumbashi ist die Hochburg eines der Favoriten für das Präsidentenamt, Moïse Katumbi, ehemals Gouverneur von Katanga. Katumbi wird unterdessen verdächtigt, einen Putschversuch organisiert zu haben und lebt deshalb im Ausland. (vgl. Fides 31/5/2016).
Kabila, der bis zur Wahl seines Nachfolgers im Amt beleiben will, ernannte eine neue Regierung auf der Grundlage von Vereinbarungen, die am vergangenen 18. Oktober zwischen der Regierung und einem Teil der Opposition unterzeichnet wurden (vgl. Fides 18/10/2016). Diese Vereinbarungen wurden jedoch nicht von dem großen Oppositionsbündnis “Le Rassemblement” unterzeichnet, das den sofortigen Rücktritt Kabilas fordert. Der Anführer der Oppositionsbewegung “Le Rassemblement”, Étienne Tshisekedi, ruft die Gesellschaft auf, Kabila nicht länger als Staatsoberhaupt anzuerkennen.
(L.M.) (Fides 20/12/2016)



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