AFRIKA/KENIA - Bischöfe beklagen Auswirkungen des Ärztestreiks auf schwache Bevölkerungsschichten

Freitag, 9 Dezember 2016 gesundheitswesen   bischöfe  

Nairobi (Fides) - “Wir sind sehr besorgt im Hinblick auf den Streik der Ärzte und Krankenpfleger und die unverstellbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung”, so die kenianischen Bischöfe in einer gemeinsamen Verlautbarung.
“Schwache und kranke Menschen, Senioren und Kinder, darunter auch Frühgeborene oder Unfallopfer wurden nicht versorgt und müssen unter schrecklichen Bedingungen leiden und sterben, während Ärzte und Regierungsbeamte nur an sich selbst und an schöne Worte denken, ohne Hoffnung auf eine baldige Einigung”, heißt es in der Verlautbarung.
Die Bischöfe halten die Gründe für den Ärztestreik zwar für nachvollziehbar und verstehen “die Enttäuschung über die Nichteinhaltung kollektiver Verträge”, doch erinnern auch daran, dass es nicht richtig ist, unschuldige Patienten einem solchen Leid zu überlassen”.
“Wir fordern die Ärzte auf, die geschworen haben, das Menschenleben zu schützen, ihre Position neu zu überdenken und mit ihren Aktionen nicht das Leben von Patienten zu gefährden. Es ist schmerzlich, dass es noch keine konkreten Pläne der Regierung gibt, die den Streik beenden könnten“, so die Bischöfe weiter.
An die Regierung appellieren die Bischöfe mit der Bitte um die Schaffung von Voraussetzungen für einen Dialog „damit dieser Stillstand beendet wird“. Die Ärzte sollen “in Notsituationen bereit sein, Menschenleben zu retten”.
Ärzte und Krankenpfleger in staatlichen Krankenhäusern streiken seit dem 5. Dezember und die Gewerkschaften drohen inzwischen mit einer Ausdehnung auch auf private Kliniken. Grund für den Streik ist das Ausbleiben der von einem nationalen Vertrag aus dem Jahr 2013 vorgesehenen Gehaltserhöhungen.
(L.M.) (Fides 9/12/2016)


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