Flüchtingswelle aus Süd-Sudan: Aufnahmezentren überfüllt

Dienstag, 26 Juli 2016 flüchtlinge  

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Gulu (Fides) – In nur drei Wochen sind in Uganda 30.000 Flüchtlinge angekommen, die Aufnahmezentren sind überfüllt, stehen am Rande des Zusammenbruchs. Die jüngsten Kämpfe im Süd-Sudan haben eine neue Flüchtlingswelle eingeleitet und damit die südlichen Anrainer-Länder unter Druck gesetzt, die jetzt schon eine halbe Million Flüchtlinge beherbergen. Seit Anfang Dezember 2015 gibt es in Uganda mindestens 511.000 Flüchtlinge und Asylbewerber; das Land ist damit nach Äthiopien und Kenia an die dritte Stelle der Aufnahmeländer gerückt. In den letzten Tagen sind mehr als 30.000 Menschen vor den Kämpfen in Süd-Sudan geflohen; die humanitären Hilfsorganisationen haben gegen die zu geringen Mittel und die unzureichenden Aufnahmestrukturen in den Übergangszentren im Nordosten des Landes protestiert.
Im Zentrum von Elegu, an der Grenze zwischen Süd-Sudan und Uganda sind derzeit 10.000 Menschen untergebracht: Das ist zehnmal so viel wie die eigentliche Kapazität. Die starken Regenfälle behindern die Arbeiten; die Gesundheitsdienste sind sehr begrenzt; überall liegt Abfall. Die Latrinen sind für so viele Menschen nicht ausreichend; tausende müssen ihre Notdurft im Freien erledigen.
„Die Lage hat sich wesentlich verschlechtert: sie ist alarmierend schrecklich. Die Zahlen sind überwältigend, die humanitären Organisationen im Gebiet relativ wenige“, heißt es in einer Erklärung des Exekutiv-Direktors der Caritas in der Erzdiözese Gulu, die an Fides übermittelt wurde. Ganz offensichtlich müde und hungrige Kinder und Frauen machen 90% der Neuankömmlinge aus. Ebenso dramatisch ist die Lage im Übergangszentrum von Nyumanzi, im westlichen Teil von Adjumani, das 2014 eingerichtet wurde für ca. 2000 Personen mit einer Aufenthaltsdauer von max. zwei Wochen. Derzeit gibt es dort jedoch mehr als 20.000 Flüchtlinge. Das Auffanglager von Kuluba ist mit 1500 Flüchtlingen belegt gegenüber den 300 ursprünglich vorgesehenen.
(AP) (Fides 26/7/2016)


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