AMERIKA/VENEZUELA - Vollversammlung der Bischöfe: “Unsere Demokratie bröckelt”

Mittwoch, 13 Juli 2016 evangelisierung   wirtschaft   demokratie   krisengebiete   bischofskonferenzen  

Caracas (Fides) – "Die Erzbischöfe und Bischöfe von Venezuela teilen im Rahmen ihrer 106. Ordentlichen Vollversammlung die Ängste und Sorgen der Bürger und wollen die Hoffnung wecken, dass durch den Dialog eine Lösung für die Krise gefunden werden kann”, heißt es zu Beginn der gestern veröffentlichten Schlussbotschaft der Bischöfe.
Nach einem kurzen Überblick über die soziale Lage des Landes erinnern die Bischöfe an die dringenden Probleme: “Wir stehen vor dem Abgrund einer Krise bei der Lebensmittelversorgung und im Gesundheitswesen mit sozialen Konsequenzen“, so die Bischöfe, die auch die weit verbreitete Gewalt und Unsicherheit beklagen und in diesem Zusammenhang an den Überfall auf Seminaristen erinnern (vgl. Fides 2/07/2016). "Die kulturelle Identität Venezuelas schwindet und geht verloren, wenn sie dem vorherrschenden politischen Plan unterworfen wird…. Die Demokratie in Venezuela bröckelt“.
"Die moralische Krise ist noch gefährlicher als die ökonomische und politische Krise, weil sie ganze Bevölkerungsteile und deren Verhalten beeinflusst. Die Wahrheit weicht der Lüge, Transparenz der Korruption, der Dialog der Intoleranz und das friedliche Zusammenleben der Anarchie".
Abschließend benennen die Bischöfe folgende drei Prioritäten:
1.- Oberste Priorität sei die Genehmigung der Einfuhr von Medikamenten… Für die Verteilung biete die Kirche ihre Dienste und Infrastrukturen an.
2.- Die Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela müsse wieder geöffnet werden.
3.- Häftlinge, die ohne Prozess und unter unmenschlichen Bedingungen in den Gefängnissen des Landes festgehalten werden, darunter viele politische Gefangene müssen freigelassen werden oder einen Prozess erhalten. (CE) (Agenzia Fides 13/07/2016)


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