AFRIKA/ÄGYPTEN - Justizminister verspricht „Lösung“ für wegen Beleidigung des Islam verurteilte Schüler

Dienstag, 8 März 2016 gerechtigkeit  


Minya (Fides) – Das ägyptische Justizministerium wird den Fall der wegen Beleidigung des Islam verurteilten koptischen Schüler eingehend Prüfen. Damit solle verhindert werden, dass das Leben der Schüler ruiniert werde. Gleichsam wolle man aber auch Maßnahmen verhindern, die zu weiteren sektiererischen Spannungen in Minya führen könnten. Dies teilte der Justizminister, Ahmed al-Zind, mit, der für seine ablehnende Haltung gegenüber islamistischen Gruppen bekannt ist. Wie das Internetportal “Copts United” berichtet hatten sich in den vergangenen Tagen mehrere Abgeordnete mit dem Minister getroffen und ihn gebeten sicherzustellen, dass die Schüler den Schulabschluss machen können.
Ein ägyptisches Gericht in Minya hatte Ende Februar vier koptische Schüler, wegen Beleidigung des Islam verurteilt (vgl. Fides 26/02/2016). Sie hatten im Frühjahr 2015 ein mit dem eigenen Handy gefilmtes Video in Umlauf gebracht, das zeigt, wie ein betender Muslim hingerichtet wird. Vorbild waren die verheerenden Hinrichtungs-Videos des Islamischen Staates (IS). Drei der vier Schüler wurden zu fünf Jahren Haft verurteilt, der vierte noch minderjährige Schüler soll die Strafe in einer Jugendhaftanstalt abbüßen.
Unterdessen bat ein koptischer Verein (vgl. Fides 1/3/2016) Präsident Abdel Fattah al-Sisi um eine Amnestie für die vier Jugendlichen.
(GV) (Fides 8/3/2016).



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