ASIEN/PAKISTAN - Paul Bhatti fordert Wiedereinführung des Minderheitenministeriums im Gedenken an Shahbaz Bhatti

Donnerstag, 25 Februar 2016 blasphemie   religiöse minderheiten   dialog  

Islamabad (Fides) – Anlässlich des fünften Todestages seiner Bruder Shahbaz Bhatti, der am 2. März 2011 in Islamabad ermordet wurde, fordert Paul Bhatti die Wiedereinführung des Ministeriums für Minderheiten, das die Interessen religiöser Minderheiten auf Regierungsebene vertritt.
Im Gespräch mit Fides erinnert Paul Bhatti daran, dass die “Shahbaz Bhatti Trust Foundation” in Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche in Pakistan zahlreiche Gedenkfeiern organisiert. In der Kathedrale von Islamabad wird Bischof Rufin Anthony am 1. März einen Gedenkgottesdienst zelebrieren, am 2. März steht eine Konferenz mit anschließender Gedenkfeier mit den katholischen Bischöfen und Vertretern anderer Religionen aus ganz Pakistan auf dem Programm.
“Auf unsere Anregung hin, hatte der ehemalige Präsident Asif Ali Zardari das Ministerium für Nationale Harmonie geschaffen, das später dem Ministerium für religiöse Angelegenheiten angegliedert wurde“, so Bhatti, “Ich werden den derzeitigen Ministerpräsidenten Nawaz Sharif in einem Schreiben um die Wiedereinführung eines eigenständigen Ministeriums für Minderheiten bitten“. “Als es ein solches Ministerium gab”, so Bhatti weiter, “das mein Bruder als letzter Minister leitete, übte dieses eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den Institutionen und im Dialog mit allen Komponenten der Gesellschaft im Hinblick auf ein harmonisches Zusammenleben aus. Eine Wiedereinführung würde auch das Image des Landes im Ausland aufbessern“.
Paul Bhatti ist heute Vorsitzender der “All Pakistan Minorities Alliance”, an deren Spitze früher sein Bruder stand. In dieser Eigenschaft wolle er sich dazu verpflichten, die Regierung um die Abschaffung diskriminierender Passagen in der Verfassung und in der Gesetzgebung zu bitten. Zum umstrittenen Blasphemieparagraphen sagt Bhatti: „Heute sind die Politiker sich des Problems bewusst und einige Parteien, darunter die Pakistanische Volkspartei erkennen die Notwendigkeit einer Gesetzesänderung, und werben um Zustimmung. Wir hoffen, dass dieser Vorschlag erfolg haben wird, damit verhindert werden kann, dass viele Unschuldige auch künftig unter dem Missbrauch des Paragraphen leiden”.
(PA) (Fides 25/2/2016)


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