AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Erfahrungsbericht eines Fidei-donum Priesters :”Ich möchte Jesus unter den armen Menschen gegenwärtig machen”

Montag, 21 September 2015

AnP


Adaba (Fides) – “Vor über einem Jahr habe ich meinen Dienst als 'fidei donum'-Priester in Robe in Äthiopien begonnen. Nun möchte ich über diese Erfahrung berichten”, so der italienischen Pfarrer Giuseppe Ghirelli, der derzeit in der katholischen Mission in Adaba (West Arsi, Oromia) tätig ist (vgl. Fides 11/12/2014). “Es geht mir gut”, so der katholische Geistliche, “ich freue mich, dass ich unter diesen Menschen tätig sein wird und ich bin dabei ihre Sprache, Oromo, zu lernen. Wenn die Menschen mich in Oromo reden hören, dann lachen sie oft, doch sie tun dies, wie sie mir sagen, weil sie überrascht sind…. Am schwierigsten ist es, sich an eine neue Kultur zu gewöhnen und die Mentalität der Menschen zu verstehen, damit man ihnen nahe sein kann. Dazu müssen wir unsere eigenen Schemen und Vorurteile überwinden, die uns stets begleiten. Wenn ich mit meinen weinigen Gläubigen den Gottesdienst feiere, dann überlege ich mir, was ich für sie tun und organisieren könnte, doch dann verstehe ich, dass es einfach wichtig ist, dass ich hier bei ihnen bin und Jesus zu diesen armen Menschen bringe, deren Leben oft mühsam ist... Sie haben einen ausgeprägten Willen zum ‚Überleben’ trotz der enormen Schwierigkeiten. Ich bin glücklich, dass ich bei diesen Menschen sein darf und hoffe, dass auch für sie die Begegnung mit Jesus und der Glaube an Ihn wie es für mich der Fall war, dem Leben eine neue Perspektive gibt. Denn genau das ist mein Ziel: Jesus durch mein leben gegenwärtig zu machen, damit die Menschen ihn kennen lernen und sein Evangelium lesen, damit sie verstehen, wo sie Kraft schöpfen können, damit es vorwärts geht. Ich möchte dabei helfen, dass sie erfahren wie das Wort und das Vorbild Jesu angesichts der vielen Probleme des eigenen Lebens Hoffnung gibt. Wird es mir gelingen? Auf meinem Weg von einer Pfarrei in die nächste, denke ich oft an die vielen Menschen, denen begegne. Wie leben sie? Wie wohnen sie? Was essen sie? Gehen die Kinder zur Schule? Haben sie Eltern? Gibt es jemanden, der sich um sie kümmert? Sind sie Christen? Kennen sie Jesus? Ich stelle mir viele Fragen und bete für all diese Menschen. In meiner Pfarrei stelle ich mir dieselben Fragen bezüglich meiner Gemeindemitglieder, die ich persönlich kenne. Ich hoffe, dass ich einigen von ihnen helfen kann auf dem Weg in eine bessere Zukunft“, so Pfarrer Ghirelli abschließend.
(GG/AP) (Fides 21/09/2015)


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