ASIEN/SRI LANKA - Ein Jahr nach dem Tsunami soll wieder Normalität entstehen: Ergebnisse der Hilfsprogramme der Katholiken und der internationalen Einrichtungen in den vom Seebeben betroffenen Gebieten

Mittwoch, 23 November 2005

Colombo (Fidesdienst) - „Wir haben Häuser und Dörfer wieder aufgebaut, Fischerboote und Netze verteilt, damit die Menschen ihre Arbeit wieder aufnehmen konnte, doch was uns jetzt am meisten am Herzen liegt ist die Betreuung der Kinder und deren schulische Ausbildung, vor allem für Kinder die bei der Tragödie ihre Eltern verloren haben. Diese Programme werden zehn, zwölf oder sogar fünfzehn Jahre dauern und es handelt sich dabei deshalb um eine langfristige und aufwändige Arbeit“, so Pater Francis Alancherry, Generalrat der Salesianer Missionare, in einem Gespräch über den gegenwärtigen Stand der Wiederaufbauprogramme, ein Jahr nach dem Tsunami, bei dem allein in Sri Lanka im Dezember 2004 über 30.000 Menschen starben und 800.000 obdachlos wurden. „Es ist ein Arbeit, an der sich alle unsere Missionare in den betroffenen betteiligen“, so Pater Alancherry weiter, „denn die Kindern, die ihre Eltern verloren haben, wohnen in allen unseren Einrichtungen in den betroffenen Ländern und nicht nur in den direkt betroffenen Gegenden. Damit alle Waisenkinder untergebracht werden können, mussten neue Einrichtungen geschaffen oder die bereits bestehenden ausgebaut werden.“
In Sri Lanka führen die Salesianer von Don Bosco mit ihrer Internationalen Organisationen freiwilliger Helfer für Entwicklungszusammenarbeit (VIS) und dem „Don Bosco Network“ insgesamt 70 Wiederaufbau- und Rehabilitationsprojekte durch. An der „Technical School“ in Negombo besuchen die Frauen aus betroffenen Familien Nähkurse, die in Zusammenarbeit mit örtlichen Sozialarbeitern veranstaltet werden und haben dadurch Gelegenheit, einen Beruf zu erlernen.
Auch Kinder, die von der Katastrophe betroffen sind, werden in Rehabilitationsprogrammen betreut: die Kleinsten besuchen Montessori-Kindergärten, Größere nehmen an der Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag teil. In der Werkstatt der „Don Bosco“-Zentrums in Dulgalpitya nicht weit von Negombo entfernt, werden 80 Boote und 100 Bootsmotoren repariert. In Kallampathai, in den mehrheitlich von Tamilen bewohnten Gebieten im Norden des Landes rund 40 Kilometer von Trincomalee entfernt, sollen 82 Häuser noch bis Ende des Jahres an ihre neuen Besitzer überreicht werden.
Unterdessen konnte auch das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) sein Koordinierungsprogramm für provisorische Unterkünfte für Menschen in Sri Lanka abschließen. In den vergangenen 11 Monaten haben über hundert Nichtregierungsorganisationen rund 58.000 Wohnungen gebaut. Am 15. November übergab das UNHCR offiziell das Ruder an die Regierung, nachdem das Programm beendet wurde, das die Menschen aus den Notunterkünften (Zelte und öffentliche Gebäude), in denen sie sofort nach der Katastrophe untergebracht wurden in provisorische Wohnungen übersiedeln sollte.
Auch das vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen direkt betreute Wohnungsbauprogramm, das den Bau von 4.500 halbpermanenten Wohnungen in dem südlichen Verwaltungsdistrikt Jaffna und im Osten des Landes in Ampara (mehrheitlich von Tamilen bewohnt) vorsieht, ist fast abgeschlossen. Rund 20.000 Menschen konnten im Rahmen dieses Projekts eine solche Wohnung beziehen.
Bis Ende Oktober 2005 wurden 6 Millionen Dollar für Wohnungen, Schutzmaßnahmen, logistische Maßnahmen und die Lieferung von Hilfsmitteln (vorwiegend Zelte) ausgegeben. Weiter Hilfsmittel werden im Laufe des Jahres 2006 für die weitere Betreuung der durch die Tsunami-Katastrophe obdachlos gewordenen Menschen investiert werden. (PA) (Fidesdienst, 23/11/2005 - 46 Zeilen, 495 Worte)


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