ASIEN/INDIEN - Überfall auf die Residenz des katholischen Bischofs in Kerala verübt

Dienstag, 18 Oktober 2005

Cochi (Fidesdienst) - Angst und Bestürzung herrscht unter den Katholiken im südwestindischen Staat Kerala nach dem Überfall auf das Bischofshaus in Neyyatinkara, wo der katholische Bischof Vincent Samuel residiert. Die Bischofsres9denz wurde von vier noch unbekannten Männern überfallen, die den Wächter verletzten, drei Fahrzeuge in Brand steckten und Teile des Gebäudes beschädigten.
Zu dem Überfall kam es in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober. Die Einbrecher stiegen über den Zaun der Bischofsresidenz und drangen in das Bischofshaus ein. Dort überwältigten sie zunächst den Wächter und plünderten dann die Wohnung des Bischofs. Sie ergriffen erst die Flucht als sie das Herannahen der Polizeisirenen hörten.
Der Bischof selbst ist ebenfalls bestürzt und bat die Polizei um rasche Aufklärung und Ermittlungen gegen Täter und Auftraggeber.
Beobachter vermuten, dass der Überfall auch dazu dienen sollte, den katholischen Priester Joseph Matias einzuschüchtern, der ebenfalls auf dem Gelände des Bischofshauses wohnt und Augenzeuge eines Mordes war, bei dem im Jahr 2003 ein Mann getötet wurde.
Unterdessen herrscht in der Ortskirche Alarmbereitschaft, denn „im Licht der jüngsten Ereignisse handelt es sich nicht mehr um vereinzelte Episoden. Dies Angriffe scheinen Teil eines Plans absichtlicher Angriffe gegen Christen zu sein“.
Nach Ansicht der zuständigen Behörden sollen die häufigen Übergriffe zum Entstehen von Spannungen unter den Einwohner der Region betragen. In diesem Zusammenhang werden vor allem auch fundamentalistische Gruppen mit hinduistischer Prägung verdächtigt, insbesondere die Vishwa Hindu Parishad (VHP) und die Rashtriya Wayamsevak Sang (RSS).
Die Christen im indischen Unionsstaat Kerala erinnern sich noch sehr gut an die Ereignisse im August 2004: zuerst wurde der katholische Priester Job Chittilappill ermordet und wenig später wurden vier Schwestern von der Nächstenliebe überfallen. Kerala ist der indische Staat mit dem größten Anteil an Christen: 20% bei insgesamt rund 31 Millionen Einwohnern. (PA) (Fidesdienst, 18/10/2005 - 27 Zeilen, 299 Worte)


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