ASIEN/INDONESIEN- Während man noch nach den Tätern der Attentate auf Bali sucht, wächst die soziale Spannung im Land. Religionsführer engagieren sich für Dialog und harmonisches Zusammenleben

Montag, 3 Oktober 2005

Jakarta (Fidesdienst) - Die indonesische Polizei sucht intensiv nach den Tätern der Bombenattentate auf Bali. Im Gespräch mit dem Fidesdienst äußerte Pater Ignazio Ismartono, der bei der Indonesischen Bischofskonferenz für humanitäre Hilfen und interreligiösen Dialog verantwortlich ist, sein Bedauern über die erneuten Terroranschläge: „Um zu verstehen, wer sich hinter den Attentaten verbirgt, ist eine aufmerksame Analyse notwendig. Auf politischer Ebene herrschen in Indonesien große Spannungen, insbesondere nach dem erneuten Anstieg der Erdölpreise. Außerdem werden diese Attentate zu einer Krise im Fremdenverkehrssektor führen, was der Wirtschaft weiteren Schaden zufügt. Verschiedene Komponenten der Gesellschaft befinden sich auf einem Konfrontationskurs. Es bleibt zu hoffen, dass der soziale Frieden erhalten bleibt und die Spannung nicht weiter wächst. Wir Religionsführer verurteilen den Terrorismus einstimmig und engagieren uns für das harmonische Zusammenleben zwischen den Kulturen und Religionen.
Im Zusammenhang mit den erneuten Anschlägen auf Bali wird auch die islamische „Jemaah Islamiyah“ verdächtigt, die für weitere Attentate in anderen südostasiatischen Ländern verantwortlich gemacht wird. Hasym Muzadi von der muslimischen Organisation Nadhlatul Ulama, in der sich über 30 Millionen indonesische Gläubige zusammenschließen, erinnerte daran, dass „radikale Gruppen in Indonesien sehr klein sind. Die gemäßigten Muslime sind eine große Mehrheit und müssen die Bekämpfung der Radikalen unterstützen“. Der radikale Islam ist nach Ansicht von Musadi nicht in Indonesien beheimatet, vielmehr komme er aus dem Nahen Osten. Musadi erklärt sich zur Konfrontation mit dem radikalen Islam bereit und befürwortet den Dialog und das Bemühen um Versöhnung. (PA) (Fidesdienst, 03/10/2005 - 25 Zeilen, 261 Worte)


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