ASIEN/INDIEN - „Evangelisieren heißt Brücken schlagen“, so Erzbischof Thomas Menamparampil von Guwahati

Mittwoch, 4 Mai 2005

New Delhi (Fidesdienst) - „Wer evangelisiert, der muss versuchen, am Leben der Menschen, denen er Christus verkünden will, teilzunehmen. Er muss versuchen Brücken der Verständigung und der Freundschaft zu schlagen. Evangelisierung ist keine Gefahr für die kulturelle Identität oder das Brauchtum“, so Erzbischof Thomas Menamparampil von Guwati in Nordostindien bei einem Seminar zum Thema Evangelisierung und Katechese in New Delhi. An dem Seminar nahmen Priester, Ordensleute und Laiengläubige teil, die im Bereich der Glaubensverkündigung tätig sind. Indem er darauf hinwies, dass die Mission zu den Hauptaufgaben der Kirche gehöre, betonte der Erzbischof, dass evangelisieren bedeute „allen Menschen die Liebe Gottes zu schenken“. In diesem Zusammenhang betonte er auch, dass es nicht richtig sei, das Evangelium zu verkünden und dabei den Menschen, für die diese Verkündigung gedacht ist, fern zu stehen.
Evangelisieren, so der Erzbischof, bedeute auch die Bedürfnisse der Einzelnen oder der Gemeinschaft, unter denen man tätig ist, zu verstehen: „Die Solidarität mit den Bedürftigen steht deshalb im Mittelpunkt der Evangelisierungstätigkeit“, erklärte er und betonte, dass „materielle Hilfe mit der Würde des Menschen und der Achtung jeder Person als Geschöpf Gottes einher geht“.
Die Evangelisierungstätigkeit, so der Erzbischof abschließend, sei eine Antwort auf „den Hunger nach Gott, den jeder Mensch empfindet“. Unter den Schwierigkeiten, auf die man bei der Evangelisierungstätigkeit insbesondere im indischen Kontext stößt. Erinnerte der Bischof an das so genannte „Anti-Bekehrungs-Gesetz“, das in einigen Staaten der indischen Union wirksam ist. Und an die Verbreitung hinduistisch geprägter fundamentalistischer Gruppen, die das harmonische Zusammenleben unter den Religionsgemeinschaften beeinträchtigen. Ein Gegenmittel sei für die Christen das Zeugnis von der Liebe und der Gewaltlosigkeit auch gegenüber denjenigen, die sich von Hass, Vorurteilen und Intoleranz leiten lassen. (PA) (Fidesdienst, 04/05/2005 - 25 Zeilen, 283 Worte)


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