AFRIKA/SUDAN - Nach Brandstiftung in verschiedenen Dörfern in der westsudanesischen Region Darfur fühlen sich die Vertriebenen zunehmend verunsichert. Appell des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen

Mittwoch, 27 April 2005

Rom (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) äußert sich besorgt nach Episoden der Brandstiftung in verschiedenen verlassenen Dörfern in der westsudanesischen Region Darfur, mit denen die Vertriebenen von der Rückkehr in ihre Heimatdörfer abgehalten werden sollen.
Ende letzter Woche hatte ein Bewohner des Dorfes Seraf, 12 Kilometer Südlich von Masteri, mehrer Mitarbeiter des UNHCR bei einer Inspektion des Dorfes begleitet, das nach angaben des Dorfbewohners am Montag zuvor in Brand gesteckt wurde. Der Man berichtete auch, dass rund 200 Familien aus Seraf vor einem Jahr vor den Angriffen der Janjaweed-Milizen aus dem Dorf geflohen waren. Am Montag der vergangenen Woche sahen sie Rauch aufsteigen und vermuteten, dass ihr Dorf von Brandstiftern zerstört wurde. Übrig geblieben sind nun nur noch kaputte Tonbehälter zur Aufbewahrung von Getreide und die vom Rauch geschwärzten Ziegle der Häuser. Die Strohdächer brannten vollständig ab. Dieses Vorgehen wird als gezielte Botschaft verstanden, mit der die ehemaligen Dorfbewohner von einer Rückkehr abgehalten werden sollen.
Bereits während des muslimischen Fastenmonats Ramadan waren im vergangenen Jahr 55 Dörfer in der Umgebung von Masteri in rund 50 Kilometer Entfernung von El Geneina, der Hauptstadt von Westdarfur, zerstört worden. Die Brandstifter scheinen ihr Werk nun erneut aufzunehmen.
Vor kurzem hatten rund 20.000 Vertriebene beschlossen aus dem Tschad oder aus anderen Zufluchtsorten im Sudan in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. (AP) (Fidesdienst, 27/04/2005 - 25 Zeilen, 239 Worte)


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