AFRIKA/UGANDA - Gebet und eucharistische Anbetung zur Wahl des neuen Papstes in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Norden Ugandas. „Auch die Beisetzungsfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. waren eine Gelegenheit zur Glaubensverkündigung“, so der italienische Comboni Missionar Pater Pazzaglia

Samstag, 16 April 2005

Kitgum (Fidesdienst) - „Wir sind bereit, den neuen Papst anzunehmen, den der Heilige Geist und schenken wird“, so der im Norden Ugandas tätige italienische Comboni Missionar Pater Tarcisio Pazzaglia kurz und bündig am Telefon zum Fidesdienst. Umfragen im Zusammenhang mit der Wahl des neuen Papstes interessieren hier nur wenig, vielmehr beten die Menschen zum Heiligen Geist für den neuen Papst: „Jeden Abend beten wir den Rosenkranz und bei der eucharistischen Anbetung meditieren wir über die Apostelgeschichte, insbesondere über die Stelle, wo die Figur des heiligen Petrus, des ersten Papstes, beschrieben wird“, so Pater Pazzaglia.
„Der gegenwärtige Augenblick der Weltkirche wirkt sich auch auf die katholische Kirche in Norduganda aus“, bekräftigt der italienische Missionar. „Die Begräbnisfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. waren Anlass, den Gläubigen hier die weltkirchlichen Aspekte der katholischen Kirche verständlich zu machen. Ich bereite derzeit einen dreistündigen Film zu den Ereignissen in Rom nach dem Tod des Papstes vor: Millionen von Menschen aus aller Welt kamen nach Rom um dem Papst ihre Ehre zu erweisen und im Petersdom zu beten. Ich möchte verständlich machen, dass die katholische Kirche sich sehr von den einheimischen Sekten unterschiedet, die es hier gibt. Die Botschaft Christi ist wirklich universal und betrifft alle Manchen“, so der Missionar weiter. „Ich möchte Papst Johannes Paul II. noch einmal danken, denn sein Begräbnis war sogar hier in den entferntesten Teilen Afrikas eine Gelegenheit zur Glaubensverkündigung“, so Pater Pazzaglia abschließend.
Im Norden Ugandas herrscht seit Jahren ein blutiger Bürgerkrieg, bei dem mindestens 100.000 Menschen starben, 25.000 Kinder verschleppt wurden. Rund 1,6 Millionen Menschen, das heißt fast die gesamte Zivilbevölkerung, mussten ihre Heimatdörfer und ihr Ackerland verlassen und leben in Flüchtlingslagern, wo es ihnen oft am Notwendigsten fehlt und wo sie oft der Gefahr blutiger Angriffe der LRA (Lord’s Resistance Army) ausgesetzt sind, deren Ideologie auf einem Synkretismus basiert, bei dem sich christliche und islamische Elemente mit Elementen der traditionellen afrikanischen Stammesreligionen vermischen. (LM) (Fidesdienst, 16/04/2005 - 30 Zeilen, 350 Worte)


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