AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe beklagen Untätigkeit der UN gegenüber dschihadistischen Ausbildungscamps

Dienstag, 26 Mai 2015

Kinshasa (Fides) - “Ein Klima des Völkermords, einen Brandherd des dschihadistischen Integralismus und ein Prozess der Balkanisierung”, so beschreiben die Bischöfe der Provinz Baku im Osten der Demokratischen Republik Kongo die „größten Gefahren“ in der Region. “Viele bewaffnete Gruppen plündern die schutzlose Zivilbevölkerung”, so die Bischöfe, die in diesem Zusammenhang auch Menschenrechtsverstöße beklagen.
Im Ruwenzori-Massiv sollen sich dschihadistische Gruppen niedergelassen haben, die ihre Rekruten für den internationalen Terrorismus ausbilden. Ausbildungscamps soll es in Medina, Canada e Parking Kaza Roho geben. Den Rekruten sollen Stipendien für ein Studium im Nahen Osten, Europa oder Kanada in Aussicht gestellt werden. „Die internationale Gemeinschaft beschränkt sich darauf“, so die Bischöfe, „die Lage zu beobachten“. “Müssen wir warten, bis die Situation sich eines Tages zuspitzt, damit die Internationale Gemeinschaft die Region unter Beschuss nimmt unter dem Vorwand den Dschihadismus zu bekämpfen?”, fragen sich die Bischöfe, die vermuten“ dass die Einwohner des Gebiets umgesiedelt werden sollen, um immer mehr Brandherde des religiösen Integralismus und der terroristischen Ausbildung zu installieren”. “Dies geschieht in einem Kontext mafiöser Wirtschaftsinteressen und politisch-militärischer Geschäfte, die sich aus der Plünderung der Mineral-, Wald- und Erdölvorkommen speisen“, so die Bischöfe weitere.
Die Bischöfe erinnern auch die Entführung von Bischof Placide Lubamba von Kasongo am 12. Mai in Lulingu-Shabunda und beklagen das „Schwiegen im Zusammenhang mit den am 19. Oktober 2012 entführten Ordensleuten”.
“Der Staat”, heiße es in dem Dokument “lässt den Osten des Landes verfaulen. Es ist schwierig, die Zweideutigkeit, die Ausreden und die paradoxe Handlungsweise unserer Regierung zu verstehen“. Abschließend fordern die Bischöfe den kongolesischen Staat und die internationale Gemeinschaft auf, Maßnahmen zum Schutz der lokalen Bevölkerung auf den Weg zu bringen. (L.M.) (Fides 26/5/2015)


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