AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Zivilgesellschaft misstraut der Armee nach Massakern in Beni

Freitag, 22 Mai 2015

Kinshasa (Fides) - “In Beni im Nordkivu (im Osten der Demokratischen Republik Kongo) werden die Menschen weiterhin Opfer von Massakern und Plünderungen” so das Netzwerk “Rete Pace per il Congo“. Allein in der Zeit vom 8. bis 13. Mai kamen 35 Personen gewaltsam ums leben. Es wird vermutet, dass für die Übergriffe größtenteils die ugandischen Rebellen der ADF verantwortlich sind.
Oft kommt es aber auch zu Übergriffen in den so genannten von der kongolesischen Armee kontrollierten Gebieten und in der Nähe von deren Basislagern. Wie ein Mitglied der ADF nach seiner Festnahme berichtete, wird die ADF auch von Offizieren der FARDC (kongolesische Streitkräfte) unterstützt. Die jüngsten Massaker in Mapiki und Sabu wurden am 13. Mai kaum 24 Stunden nach dem Besuch des stellvertretenden Premiers und Innenministers Evariste Boshab in der Region verübt (vgl. Fides 18/5/2015). Deshalb schwindet insbesondere auch das Vertrauen der Bürger in die Unterstützung der staatlichen Behörden und die Fähigkeiten der Armee.
Bürger fordern eine Intensivierung der militärischen Operationen gegen die ADF und die Stationierung zusätzlicher Polizeieinheiten in der Region sowie Ermittlungen im Zusammenhang einer eventuellen Komplizenschaft zwischen Soldaten und Mitgliedern der ADF sowie die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit den Einheiten der MONUSCO (UN-Mission im Kongo). (L.M.) (Fides 22/5/2015)


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