AFRIKA/SUDAN - Wahl findet trotz Boykottaufrufen der Opposition statt

Montag, 13 April 2015

Khartum (Fides) – Am heutigen 13. April wurden die rund 7.100 Wahllokale geöffnet, in denen die Wähler ihre Stimme für die Präsidentschafts- und Parlamentswahl im Sudan abgeben können. Die Wahllokale bleiben drei Tage lang geöffnet, während die Wahl von den wichtigsten Parteien der Opposition boykottiert wird, die beklagen, dass der scheidende Präsident Omar al-Bashir nicht an den vorbereiteten Gesprächen des Nationalen Dialogs teilnahm, die im März in Addis Abeba (Äthiopien) stattfanden.
Unterdessen gilt Bashir als Favorit unter den insgesamt 15 Kandidaten für das Präsidentenamt. Seit 2009 wird Bashir vom Internationalen Strafgericht wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid in Darfur verfolgt.
Am Vorabend der Wahl hatten die Behörden Vertreter der Opposition und der Zivilgesellschaft freigelassen, die im Dezember bei der Rückkehr aus Äthiopien festgenommen worden waren, wo sie den “Sudan Appeal” unterzeichnet hatten, in dem sie einen Regierungswechsel im Sudan fordern. Die Opposition bezeichnet die Freilassung als “betrügerischen Trick gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft und ruft die Bürger zum Aufstand und zum Sturz des Regimes auf.
Unterdessen beklagt der Südsudan Luftangriffe der Armee in Khartoum gegen verschiedene Ortschaften im Südsudan und droht mit der Bitte um ausländische Unterstützung zum Schutz gegen solche Angriffe. (L.M.) (Fides 13/4/2015)


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