ASIEN/PAKISTAN - Zwangsehen: jährlich sind 500 Mädchen aus Minderheiten betroffen

Donnerstag, 12 März 2015

Faisalabad (Fides) – Mindestens 500 christliche und hinduistische Mädchen wurden im vergangenen Jahr und Anfang 2015 zur Ehe mit einem Muslim gezwungen: dies teilt ein Forum pakistanischer Nichtregierungsorganisationen mit, darunter “Human Rights Focus Pakistan” (HRFP), “Global Human Rights Defense” (GHRD) und “Coalition for the Rights of Minorities, Pakistan” (CRMP).
Wie der Präsident von HRFP, Naveed Walter, mitteilt wurden 70% der in der Zeit von 2014 bis März 2015 dokumentierten Fälle in der Provinz Punjab registriert. Wahrscheinlich ist die Dunkelziffer der Fälle, die aus Angst vor Rache oder Erpressung nicht gemeldet wurden, sehr hoch.
Die Nichtregierungsorganisationen fordern deshalb von der Regierung der Provinz Punjab und der pakistanischen Regierung konkrete Maßnahmen zur Kontrolle und Bekämpfung des Phänomens. Naveed Walter beklagt den “geringen Willen der Regierungsbehörden, wenn es um die Einschränkung von Gewalt gegen Minderheiten geht”.
“Oft herrscht eine Kultur der Straffreiheit gegenüber den Entführern bei Zwangsbekehrungen und Zwangsehen vor”, so das Forum, das die Schaffung eines Ausschusses zur Beobachtung und rechtzeitigen Meldung von Fällen der Entführung und Zwangsverheiratung fordert. (PA) (Fides 12/3/2015)


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