AFRIKA/SIMBABWE - Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Rolle der Radiosender: Ein Studienseminar in Simbabwe

Mittwoch, 19 Januar 2005

Harare (Fidesdienst) - Am 29. Januar werden sich die Teilnehmer eines Studienseminars mit der möglichen Gründung eines neuen Radiosenders befassen. Derzeit ist in Simbabwe das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht immer gewährleistet. Wie das Mitteilungsblatt der Jesuiten in Simbabwe „In Touch with Church and Faith“ mitteilt, wird das Seminar von der Zimbabwe Association of Community Radio Stations veranstaltet.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existieren in Simbabwe nur vier Radiosender, die alle von der Regierung kontrolliert werden. Daneben gibt es nur einen Fernsehsender. Viele Einwohner des Landes sind sich aber nicht bewusst, welch große Lücken das Informationssystem des Landes im Vergleich zu den Nachbarländern aufweist. In Mosambik können zum Beispiel unabhängige Sender kirchliche Programme ausstrahlen. In Südafrika sind zahlreiche Lokalsender bei den Zuhörern sehr beliebt und damit eine gleichwertige Konkurrenz zu staatlichen Sendern. Zu den unabhängigen Radiosendern gehört dort auch Radio Veritas, die Stimme der Kirche.
In Simbabwe fordern kleinere Gruppen nun das Recht auf freie Information. Zu diesen Gruppen gehört auch die Zimbabwe Association of Community Radio Stations, die das Studienseminar am 29. Januar veranstaltet.
In dem vom Päpstlichen Rat für Soziale Kommunikationsmittel veröffentlichten Dokument „Aetatis Novae“ fordert auch die katholische Kirche offizielle das Recht auf freie Meinungsäußerung. Wörtlich heißt es hier: „Man darf nicht akzeptieren, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung vom Zufall, von der Erziehung oder von der politischen Macht abhängt. Das Recht auf Kommunikation ist ein Recht aller. Diese erfordert spezifische Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene, nicht nur damit die weniger Wohlhabenden und die weniger Mächtigen Zugang zur Informationen haben, die für ihre individuelle und gemeinschaftliche Entwicklung notwendig ist, sondern auch um dafür zu sorgen, dass diese eine effektive und verantwortliche Rolle bei der Entscheidung über die Inhalten der Medien und die Definition ihrer Strukturen sowie der Politik in den Institutionen der Kommunikation in den jeweiligen Ländern haben“ (vgl. Nr. 15). (LM) (Fidesdienst, 19/01/2005 - 29 Zeilen, 316 Worte)


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