ASIEN/INDIEN - Ministerpräsident verspricht Schutz der Minderheiten; Bischöfe fordern “konkretes Handeln”

Mittwoch, 18 Februar 2015

New Delhi (Fidesdienst) – Auf die Worte muss konkretes Handeln folgen: Mit dieser Aufforderung haben die indischen katholischen Bischöfe auf die Erklärungen des indischen Premierministers Narendra Modi geantwortet, der versprochen hat, dass sich seine Regierung für den Schutz der Religionsminderheiten einsetzen werde. „Wir begrüßen seine Worte und erwarten nun konkrete Schritte, damit die Gewalt ein Ende nimmt“, erklärte P. Joseph Chinnayyan, der Sprecher der Bischofskonferenz von Indien (CBCI) gegenüber dem Fidesdienst. Laut Aussage des Sprechers sind die Worte Modis, der in der Vergangenheit für sein Schweigen angesichts der Gewaltakte gegenüber den Christen und der jüngsten Angriffe auf die Kirchen von Delhi kritisiert wurde, „wichtige Erklärungen: Der Premierminister hat wiederholt, dass alle Religionen in Indien die gleichen Rechte haben, gleichgültig, ob sie Mehrheits-oder Minderheitsreligionen sind; jeder Einzelne sei frei seine eigene Religion zu praktizieren und zu verbreiten. Wir freuen uns über diese Worte, die eine Botschaft an Alle sind, auch an die extremistischen Hindu-Gruppen. Jetzt erwarten wir Fakten.“ Modi hatte im vergangenen Jahr an einer von der katholischen syro-malabaresischen Kirche organisierten Veranstaltung anlässlich der Seligsprechung von zwei Indern teilgenommen: schon seine Anwesenheit wurde als ein positives Signal gewertet. In seiner Rede hatte er u.a. gesagt:„Ich verurteile Gewaltakte, die gegen Religionsminderheiten gerichtet sind. Keine Religionsgruppe darf zur Gewalt anstacheln. Meine Regierung wird vollständige Glaubensfreiheit zusichern und nicht erlauben, dass jedwede religiöse Gruppierung, gleich ob sie der Mehrheit oder der Minderheit angehört, offen oder versteckt zum Hass gegen die anderen aufrufen kann.“ Von den 1,2 Milliarden Indern sind 75% Hindus, 13% Muslime, 4,5% Christen aller Konfessionen. (PA) ( Fidesdienst 18/2/2015)


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