ASIEN/LAOS - Gebet für eine sterbende Frau: Fünf wegen „Missbrauch des Arztberufs“ verurteilte Pastoren

Montag, 16 Februar 2015

Savannakhet (Fidesdienst) – Fünf christliche Pastoren, Leiter ebenso vieler Gemeinden, wurden vom Provinzialgericht von Savannakhet verurteilt, weil sie des Mordes an einer Christin mit Namen Chansee Frau für schuldig befunden worden waren. Sie hatten sie aufgesucht um ihr Trost zu spenden und mit ihr zu beten, weil sie im Sterben lag. Wie Fides erfahren hat, gründete das Volksgericht seinen Richterspruch auf den Art. 82 des Strafgesetzbuches („ärztliche Leistungen ohne Lizenz“) und erklärten, die fünf Christen hätten versucht die Frau zu heilen und sie dabei getötet. Die fünf Pastoren, Kaithong, Puphet, Muk, Hasadee, und Tiang, die vor acht Monaten von der Provinzpolizei verhaftet worden waren, wurden vor Gericht gestellt, und am 12. Februar erging das Urteil.
Wie die NGO “Human Rights Watch for Lao Religious Freedom” (HRWLRF) gegenüber Fides erklärte, hatte Frau Chansee die Pastoren ausdrücklich gebeten zu ihr zu kommen und die letzten Stunden ihres Lebens bei ihr zu verbringen. Die fünf Christen haben lediglich für die Frau gebetet und Gott um ihre Genesung angefleht, ohne zu irgendwelchen Medikamenten zu greifen.
„Das Urteil stellt das Gebet für Kranke dem 'Missbrauch des Arztberufes' gleich. Für die Heilung beten ist ein Grundrecht der Religions-und Glaubensfreiheit, ist keine medizinische Handlung und erfordert keine Lizenz. Das Urteil des Volksgerichts beruht auf keinerlei juristischer Grundlage“ heißt es von HRWLRF. Außerdem sei die Frau nicht im Beisein der Pastoren gestorben, sondern erst nachdem sie ins Krankenhaus gebracht und von einem autorisierten Arzt behandelt worden sei.
Die NGO fordert die Regierung von Laos und das Provinzialgericht von Savannajkhet auf das Urteil zu revidieren und die Freiheit der Christen zu respektieren, für ihre Kranken zu beten. (PA) (Fidesdienst 16/2/2015)


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