AFRIKA/SUDAN - Regierung behindert humanitäre Hilfe: Sektion von MSF verlässt das Land

Freitag, 30 Januar 2015

Brüssel (Fides) – Nachdem die sudanesische Regierung Hilfswerken den Zugang zu Konfliktgebieten verweigert, ist auch für das medizinische Hilfswerk „Ärzte ohne Grenzen“ die politische Situation im Sudan schwierig. Nun zieht die belgische Sektion von «Ärzte ohne Grenzen» die Konsequenzen und zieht sich aus dem Land zurück. Dies, trotz hunderttausenden von Vertriebenen, die dringend Hilfe benötigen. «Die sudanesische Regierung macht es MSF systematisch unmöglich, in den Bundesstaaten Blauer Nil, Ost-Darfur und Süd-Darfur medizinische Versorgung zu gewährleisten, obwohl wir dort verzweifelt gebraucht werden», heißt es in einer Mitteilung der Organisation.
In der Stadt Shaeria, in Ostdarfur war das medizinische Hilfswerk mit einem Krankenhaus und eine mobilen Klinik tätig. Bereits 2012 wurden dort Mitarbeiter von MSF grundlos festgenommen und aus der Region entfernt. Bis heute ist ein Zugang zu der Region nicht möglich. Im Flüchtlingscamp El Sereif bei Nyala betreute MSF Flüchtlinge, doch seitdem dort infolge neuer Gewalt im März und April weitere Flüchtlinge ankamen, darf das Hilfswerk nicht mehr im Camp tätig sein.
Die Folgen der Gewalt sind auch in anderen Teilen des Landes spürbar. Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen allein im Jahr 2014 rund 400.000 neue Flüchtlinge nach Darfur. Im ganzen Land gibt es 2,3 Millionen Vertriebene und 6,9 Millionen Menschen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Andere Sektionen des Hilfswerks werden weiterhin im Sudan tätig sein. (AP) (Fides 30/1/2015)


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