ASIEN/NEPAL - Organhandel: Arme Kleinbauern werden zum Verkauf ihrer Nieren überredet

Montag, 24 November 2014

Katmandu (Fides) – Der illegale Handel mit Organen ist weltweit verbreitet. Die am meisten gehandelten Organe sind Nieren, die aus Lebendspendern entnommen werden können. In dem Dorf Hokshe (Nepal) ist das Phänomen auf dramatische Weise bekannt: alle Einwohner wissen davon und viele haben bereits eine Niere auf dem Schwarzmarkt verkauft.
In dem Dorf leben Kleinbauern in ihren Lehmhütten und von den insgesamt rund 4.000 leben 121 mit nur noch einer Niere, wobei vermutet wird, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher ist. Jahrzehntelang besuchten Organhändler jeden Tag Tagelöhner und arme Bauern in der Bergregion außerhalb von Kathmandu und überredeten sie zur Einwilligung. Den Spendern wird ein Lohn von mehren Tausend Dollar in Aussicht gestellt, wobei sie zum chirurgischen Eingriff nach Indien reisen müssen.
Bis 2008 war die Entnahme von Organen illegal. Danach wurden Organspenden für Angehörige legalisiert. Im Rahmen von staatlichen Kampagnen gegen illegalen Handel mit Organen konnten die nepalesischen Behörden bereits zahlreiche Verdächtige festnehmen. (AP) (Fides 24/11/2014)


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