ASIEN/PAKISTAN - Gewalt gegen Minderheiten: Gouverneur von trifft Religionsvertreter

Donnerstag, 20 November 2014

Lahore (Fides) – Nach den tragischen Ereignissen in Kasur, wo zwei christliche Eheleute wegen angeblicher Blasphemie bei lebendigem Leib verbrannt wurden, traf sich der Gouverneur der Provinz Punjab Muhammad Sarwar, zu Gesprächen mit einer Delegation christlicher und muslimischer Religionsvertreter. An dem Treffen nahmen der anglikanische Bischof Samuel Robert Azriah, der katholische Bischof Romal Shaw und der Dominikanerpater James Channan OP, Leiter des “Peace Center” in Lahore sowie der Vorsitzende des Rates der Ulema in Pakistan, Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi, und andere muslimische Religionsvertreter teil.
Bei den Gesprächen informierten sich die Religionsvertreter am vergangenen 18. November über eventuelle Strategien und Wege der pakistanischen Regierung als Antwort auf das Verbrechen in Kasur, damit ähnliche Episoden der Gewalt in der Zukunft verhindert werden können. Sarwar erklärte, er habe nach dem Ereignis sogar den eigenen Rücktritt in Betracht gezogen, weil es ihm “nicht gelungen war, die Christen zu schützen”. “Wenn eine Regierung die eigenen Bürger nicht schützen kann, dann verdient sie es nicht zu regieren”, so der Gouveneur, “Das Gefühl der Unsicherheit im Land schmerzt mich sehr”. In diesem Zusammenhang versprach er sein persönliches Engagement dafür, dass die Verantwortlichen der Justiz übergeben werden. “Die Straffreiheit nach den Attentaten auf Christen in Shanti Nagar in Gojra und in der Joseph Colony in Lahore ist für mich Anlass zu großer Sorge”, so der Gouverneur. “Wer Personen fälschlicher Weise der Blasphemie beschuldigt, muss bestraft werden”, so der Gouverneur, der betonte, dass er “die Rolle der Christen und deren Einsatz für Frieden und Harmonie im Land sehr schätzen.
Auch der Vorsitzende des Rates der Ulema, Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi, beklagt: “Wären die Verantwortlichen vergangener Anschläge bestraft worden, dann wäre der Mord in Kasur nicht passiert”. “Christen sind unsere Mitbürger”, so Ashrafi, “wir trauern mit ihnen”.
Bischof Azariah und andere christliche Religionsvertreter dankten den Ulema für ihre Solidaritätsbekundung “in diesem schwierigen Moment”. (PA) (Fides 20/11/2014)


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