ASIEN/PAKISTAN - Bischöfe fordern umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung religiöser Intoleranz

Mittwoch, 19 November 2014

Islamabad (Fides) – “Die Zunahme von Gewalt und religiöser Intoleranz gefährden das zivile und soziale Zusammenleben in Pakistan” und zeuge vom “Scheitern der zivilen und juridischen Verwaltungsbehörden”, deshalb seien „unaufschiebbare Maßnahmen“ notwendig, so die Pakistanischen Bischofskonferenz und die Union der Ordensoberen in einem Appell an die Regierung, der vom Vorsitzenden der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Coutts von Karachi und dem Vertreter der Ordensoberen, P. Pascal Paulus OP, unterzeichnet wurde. In ihrem Aufruf an die Regierung und das Oberste Gericht erinnern die Kirchenvertreter die Institutionen an deren Verantwortlichkeit.
“Der mord an Shahzad Masih und Shama Bibi in Kasur erinnert uns daran, dass die Intoleranz im Namen der Religion die Prinzipien des Rechtsstaates überschritten hat: diese willkürliche Hinrichtung verstößt gegen die Verfassung und das Strafgesetzbuch. “Diese Vorfälle zeugen von schlechter Regierungsführung und vom Scheitern der zivilen und juridischen Verwaltung, da diese im Falle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit untätig bleiben”, schreiben die Bischöfe.
Die katholische Kirche fordert deshalb „umgehende Maßnahmen“, die verhindern, dass es erneut zu derartigen Episoden kommt und unterbreiten der Regierung und dem Obersten Gericht eine „Magna Charta“, in der sie unabhängigen Ermittlungen zu den Ereignissen in Kasur und ein “umgehendes Eingreifen der Justiz”; dabei sollen auch islamische Religionsvertreter zur Rechenschaft gezogen werden, die zur Gewalt aufrufen. Außerdem werden Maßnahmen zur Beendigung des Missbrauchs des Blasphemieparagraphen und zur Vorbeugung gegen durch eine entsprechende Ausbildung der Polizeibeamten gefordert. Nicht zuletzt sollen die Empfehlungen umgesetzt worden, die der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs zum Schutz der Minderheiten ausgesprochen hatte. (PA) (Fides 19/11/2014)


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