ASIEN/LIBANON - Maronitische Liga: Ausländiche Kräfte dürfen nicht über die Zukunft des Libanon entscheiden

Donnerstag, 13 November 2014

Beirut (Fides) – Für alle libanesischen Bürger “ist es undenkbar dass ausländische Fraktionen oder Parteien über das politische und demographische Szenarium im Libanon für die kommenden zehn Jahre entscheiden“. Ebenso undenkbar ist es, “anderen die Aufgabe zu übertragen, über unser Schicksal zu entscheiden”, so der Vorstand der maronitische Liga in einem öffentlichen Appell, in dem dieser vor den “großen Gefahren“ wart, die die Identität und das Überleben des Libanon bedrohen. Der in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhundert entstandene Organismus vertritt die maronitische Glaubensgemeinschaft im Libanon und in aller Welt und beschreibt die Situation des Libanon angesichts eines Nahen Ostens, “der einer Welle von Gewalt und konfessionellen Konflikten ausgesetzt ist“ in allarmierenden Tönen, obschon das Land seit jeher ein Ort der Toleranz und der kulturellen und zivilen Entwicklung sowohl für Christen als auch für Muslime ist.
Nach Ansicht des Vorstands der Maronitischen Liga dürfen sich libanesische Staatsbürger “nicht mit ausländischen Achsen verbünden, die ihr Vaterland oder dessen Einheit gefährden” und sollten sich deshalb gemeinsam gegen alle wehren, „die Pläne für den Libanon haben“. Mit Bezug auf interne Kontroversen, die das politische und institutionelle Leben des Landes lahm legen, sprechen die Vertreter der Liga von Christen, die “in Spaltungen zwischen zwei Strömungen, die in einen historischen Konflikt verwickelt sind, der sie als Christen nicht direkt betrifft“ und von Muslimen, „die vor dem Hintergrund regionaler Strategien, die geographische Grenzen überschreiten, mit sektiererischen Konflikte konfrontiert sehen.
Die Vertreter der maronitischen Glaubensgemeinschaft erinnern an die Dringlichkeit der Wahl eines neuen Präsidenten und des Bemühens um einen politischen Konsens mit Blick auf das Wahlrecht und wünschen die Überwindung der konfessionengebundenen Politik. Dabei werden die politischen Kräfte aufgefordert eine neutrale Position des Libanon im Zusammenhang mit den regionalen Konflikten einzunehmen. (GV) (Fides 13/11/2014).


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