ASIEN/PAKISTAN - Todesurteil gegen Sawan Masih: Politiker schweigen, Kritik nimmt zu

Freitag, 4 April 2014

Lahore (Fides) – “Der Christ Sawan Masih wurde auf der Grundlage einer falschen Anklage wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Doch was ist mit denen, die zur Gewalt und zu zur Brandstiftung in der Joseph Colony aufgerufen haben? Eise Frage bleibt bis heute offen. Religiöse Minderheiten in Pakistan würden eine angemessene Antwort der Regierung sehr begrüßen”, so der Vorsitzende der Justitia-et-Pax-Kommission der pakistanischen Bischöfe in einem Kommentar zum Fall des 26jährigen Christen, der sich wegen Blasphemie in Haft befindet. Pfarrer Yousaf erinnert daran, dass die pakistanischen Politiker bisher den Appellen der religiösen Minderheiten kein Gehör schenkte: “Von 342 Mitglieder der Nationalversammlung haben nur die beiden Frauen und Oppositionsabgeordnete Shazia Marri von der Pakistanischen Volkspartei (PPP) und Shireen Mazari von der Pakistan Tehreek-i-Insaf (PTI) den Mut gehabt, gegen das ungerechte Urteil zu protestieren. Sie bezeichneten es zu Recht als „Parodie der Justiz“, dass über 3.000 Muslime, die das christliche Viertel in Lahore niedergebrannt haben gegen Kaution freikamen, während Masih zum Tode verurteilt wurde”.
Kritik an dem Urteil gegen Masih über auch Saleem Khursheed Khokhar, Vorsitzender des permanenten Ausschusses für die Minderheiten der pakistanischen Provinz Sindh und Vorsitzender der lokalen Niederlassung der “All Pakistan Minorities Alliance”.
Khokhar erinnert an “Grausamkeit radikalislamischer Gruppen, die christliche Minderheiten fälschlicher Weise in Fälle der Blasphemie verwickeln” und bittet die Regierung um die Abschaffung des Gesetzes. Khokhar appelliert auch an die Europäische Union, mit der Bitte um eine Revision der Handelsbeziehungen zu Pakistan, denn zur Druckausübung “sollten diese der Achtung der Menschenrechte, der Religionsfreiheit und der Sicherheit religiöser Minderheiten untergeordnet werden.
Auch in Europa wurden erste Initiativen auf den Weg gebracht, die Vereinigung christlicher Pakistaner in Italien sammelt in Zusammenarbeit mit italienischen Parlamentariern, die auch für den Fall Asia Bibi eintraten, eine Unterschriften Sammlung für Sawan Masih (salviamosawanmasih@yahoo.it.) “Die Internationale Staatengemeinschaft darf angesichts dieses weiteren Falles der Ungerechtigkeit zu Lasten christlicher Minderheiten in Pakistan nicht schweigen, so Prof. Shahid Mobeen, Dozent an der Päpstlichen Lateranuniversität, zum Fidesdienst. Eine Weitere Initiative brachte Adan Farhaj, Vorsitzender der Föderation der christlichen pakistanischen Vereine in Italien im Unternet auf den Weg. (http://chn.ge/1dGQjAQ ). Er wünsche sich, dass damit “Gerechtigkeit und Gleichheit wiederhergestellt werden kann”. (PA) (Fides 4/4/2014)


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