ASIEN/INDIEN - Hirtenbrief zur Wahl: “Politiker sollten den Erwartungen der Menschen entsprechen”

Montag, 17 Februar 2014

New Delhi (Fides) – “Die katholische Kirche wünscht sich sehr, dass aus der Wahl Führungskräfte hervorgehen werden, die sich mit den Sorgen der Menschen befassen und ihren Erwartungen entsprechen”, heißt es in einem Hirtenbrief der indischen Bischöfe zur der bevorstehenden Wahl im Mai dieses Jahres. Das vom Vorsitzenden der Indischen Bischofskonferenz, Kard. Osvald Gracias, unterzeichnete Dokument wurde am Ende der Vollversammlung der Bischöfe veröffentlicht, die in Kerala tagte. Die Bischöfe fordern die Politiker auf „den säkularen Charakter des Landes zu erhalten und das harmonische Zusammenleben und den Geist des Dialogs, sowie die interreligiöse Verständigung zu fördern”. Wichtig ist für die Bischöfe auch “das Augenmerk für die Minderheit und die schwächeren Bevölkerungsteile, deren Rechte und deren Wohlergehen” aber auch “der Schutz der Rechte der tribalen Völker im Hinblick auf Landbesitz, Wasserversorgung und Wälder und die Gleichberechtigung der christlichen Dalit, für die dieselben Rechte wie die Dalit anderer Religionen gelten sollen”. Die Bischöfe wünschen sich, dass die Gewählten “sich für eine Wirtschaft einsetzen, die vor allem Armen und Ausgegrenzten hilft und deren Würde schützt, damit sie am Aufbau des Landes teilhaben können”. Zudem fordern die Bischöfe Garantien „für eine sichere Umwelt für alle Menschen, insbesondere für Frauen und Kinder”.
Die Bischöfe betonen, dass die “katholische Kirche sich mit keiner politischen Partei identifiziert”, und “alle wahlberechtigten Bürger ihrer Pflicht nachkommen und ihr Recht ausüben und gewissenhaft ihre Stimme abgeben sollen”. Jede Stimme zähle, so die Bischöfe, in “einer zeit des tief greifenden Wandels der indischen Gesellschaft”, die eine “enorme Entwicklungen in den Bereichen, Kommunikation, Infrastrukturen, öffentliche Dienstleistungen und Globalisierung erlebt, die alle Aspekte unseres Lebens beeinflusst”. Dabei bedauern die Bischöfe, dass „die Ethik nicht mehr las Leitprinzip der Gesellschaft an erster Stelle steht” und “Gott langsam an den Rand gedrängt wird”.
Aus diesem Grund bitten die Bischöfe abschließend auch um das Gebet: “Wir laden die Gläubigen ein vor dem Allerheiligsten Sakrament zu verweilen, damit sie erkennen, was für das Gemeinwohl besser ist. Wir alle müssen inständig für eine gute Regierung beten. Mit der Kraft des Herrn und unter der Leitung des Heiligen Geistes werden wir uns alle gemeinsam für ein besseres Indien einsetzen”. (PA) (Fides 17/2/2014)


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