AFRIKA/SÜDSUDAN - Christliche Religionsvertreter: “Es ist schrecklich, mitanzusehen, wie sich eine politische Auseinandersetzung in einen ethnischen Konflikt verwandelt”

Freitag, 17 Januar 2014

Juba (Fides)- “Es ist für uns schrecklich mitanzusehen, wie ein politisches Problem in den Reihen der Regierungspartei SPLM in kürzester Zeit zu einem ethnischen Konflikt von erschreckender Tragweite wurde”, so die Mitglieder des South Sudan Council of the Church (SSCC), in dem sich die christlichen Konfessionen des Südsudan, darunter auch die katholische Kirche zusammenschließen, in einer Verlautbarung
Seit Mitte Dezember starben bei Ausschreitungen zwischen Soldaten, die dem Präsidenten Salva Kiir treu sind, und Rebellen des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar Tausende Menschen. Rund 400.000 Binnenflüchtlinge verließen die Heimat und 80.000 Flüchtlinge suchten in Nachbarländern Schutz”. “Dies alles ist abscheulich!”, so die christlichen Religionsvertreter, die ihre Verbundenheit mit den Opfern und den fliehenden Menschen zum Ausdruck bringen.
Die Vertreter der christlichen Kirchen appellieren deshalb an alle Konfliktparteien mit der Bitte um eine umgehende Beendigung der Gefechte und die Schaffung humanitärer Korridore, damit Menschen in Not versorgt werden können. Außerdem fordern sie eine friedliche Lösung der Probleme.
Unterdessen planen die Religionsvertreter die Schaffung von Ausschüssen für Friedensarbeit in den Dörfern und fordern die Gläubigen auf, nicht in die Falle des ethnischen Konflikts zu geraten: “Gott hat uns als Mitglieder verschiedener Volksstämme geschaffen, doch die politischen Führungskräfte nutzen die eigene Stammeszugehörigkeit um Hass und Spaltung zwischen den Menschen zu provozieren. Dieser Tendenz müssen wir mit allen Kräften widerstehen“.
Abschließend regen die Vertreter der christlichen Religionen im Südsudan eine nationale Konferenz an, die über die Zukunft des Südsudan beraten soll. Dabei sollen alle Komponenten der Gesellschaft vertreten sein, denn “die Souveränität liegt beim Volk und nicht bei einzelnen Führungskräften oder politischen Parteien”. (L.M.) (Fides 17/1/2014)


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