AFRIKA/SUDAN - Alles, was wir befürchtet haben, ist eingetreten: Interne Interessen sind mit internationalen Interessen nicht vereinbar. Waffenstillstand in Afrika erneut missachtet

Donnerstag, 25 November 2004

Khartum (Fidesdienst) - „Nur ein entschiedenes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft wird den Krieg in Darfur beenden können“, so Bischof Macram Max Gassis von El Obeid (Sudan) im Gespräch mit dem Fidesdienst zu den Verstößen gegen den Waffenstillstand in Darfur.
Am gestrigen 24. November hatte einer der beiden in Darfur agierenden Rebellengruppen, die Sudan Liberation Army (SLA) angekündigt, man werde sich nicht an das Waffenstillstandsabkommen halten und den Krieg wieder aufnehmen. Dabei warf sie der Regierung vor, sie habe die Regierung unterzeichneten Verpflichtungen nicht eingehalten: dabei bezieht sie sich auf die im vergangenen Jahr vereinbarte Verpflichtung zur Beilegung der Feindseligkeiten und das Sicherheitsprotokoll, das im vergangenen Monat in Abuja (Nigeria) unterzeichnet wurde.
„Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die Krise im Sudan sehr komplex und äußerst schwierig zu lösen ist“, so Bischof Gassis. „Aus diesem Grund bin ich nicht so optimistisch wie andere, wenn es um eine rasche Beilegung des Konflikts im Sudan geht. Wie will man diesen Konflikt lösen, wenn eine schwere Krise, wie diejenige in Darfur, ungelöst bleibt?“, fragt sich der Bischof.
Die internationale Staatengemeinschaft erwartet, dass die sudanesische Regierung und die Guerillakämpfer der SPLA (Sudan People’s Liberation Army) ein definitives Friedensabkommen unterzeichnen. (vgl. Fidesdienst vom 24. November 2004).
Das Ende des Waffenstillstands in Darfur wurde von den Vereinten Nationen „kategorisch“ verurteilt. Der Sondergesandte des Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, im Sudan, Jan Pronk, bat die beteiligten Parteien in einem Appell um die Beendigung der Feindseligkeiten in der Region, in der es zu einer schweren humanitären Krise gekommen ist.
Pronk verurteilte die „Morde an Polizisten und Zivilisten“ in der Nähe des Camps in Kalma. Die Stadt im Norden der Region Darfur am Vergangenen Sonntag Schauplatz von Auseinadersetzungen zwischen Rebellen und arabischen Janjaweed-Milizen, die verdächtigt werden, im Auftrag der sudanesischen Regierung zu handeln. (LM) (Fidesdienst, 25/11/2004 - 30 Zeilen, 315 Worte)


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