ASIEN/LIBANON - Patriarch Rai besucht Moskau: auf dem Programm stehen Begegnungen mit Kyrill I. und dem Präsidenten der Duma

Freitag, 22 Februar 2013

Beirut (Fidesdienst) – Der maronitische Patriarch von Antiochien, Kardinal Bechara Boutros Rai, wird in der kommenden Woche nach Moskau reisen. Der Besuch ist von besonderer ökumenischer und politisch-humanitärer Bedeutung. Bevor er zum Konklave nach Rom kommt, wird der maronitische Patriarch sich vom 26. Februar bis 1. März in Moskau aufhalten, wo er hochrangigen Politikern und Vertretern des Patriarchats Moskau begegnen wird.
Auf dem Programm steht zunächst eine Begegnung mit der libanesischen Gemeinde in der Kirche des heiligen Maron, wo er einen maronitischen Gottesdienst feiern und eine Reliquie des Heiligen überreichen wird. Am 27. Februar steht die Begegnung mit dem Metropoliten Hilarion auf dem Programm, der die Abteilung für Außenbeziehungen des Patriarchats Moskau leitet. Danach wird er sich im Rahmen eines Mittagessens mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. teffen. Am darauf folgenden Tag wird er dem Präsidenten der Duma Sergej Naryshkin einen Besuch abstatten. Am Freitag, den 1. März feiert der maronitische Patriarch einen Gottesdienst in der katholischen Kathedrale von der Unbefleckten Empfängnis, wo er dem katholischen Erzbischof Paolo Pezzi begegnen wird, der das Erzbistum von der Mutter Gottes in Moskau leitet.
Mit seinen Besuch setzt der Patriarch die Tradition der bilateralen Treffen zwischen der maronitischen Kirche und dem Patriarchat Moskau fort, die der emeritierte maronitische Patriarch Nashralla Sfeier, auf den Weg gebracht hatte und die mit dem Besuch von Kyrill I. im Libanon im November 2011 einen Höhepunkt erlebte. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Vertretern der Kirche und der und der Politik wird die dramatischen Entwicklung im Nahen Osten stehen, wo die russische Regierung seit langem eine wichtige Rolle bei den Vermittlungen im syrischen Konflikt für sich in Anspruch nimmt. „Wir werden über die Präsenz der Christen im Nahen Osten sprechen und unsere Position zur tragischen Situation in Syrien erläutern“, so Erzbischof Paul Nabil el-Sayah, Generalvikar des maronitischen Patriarchats von Antiochien, zum Fidesdienst, der den Patriarchen bei seinem Besuch in Moskau begleiten wird. „Der syrische Konflikt“, so der Erzbischof weiter, „ist derart entgleist, dass es keinen Ausweg zu geben scheint. Keine der beteiligten Parteien scheint die andere besiegen zu können. Im Laufe der Zeit häufen sich die Anschläge. Immer mehr Infrastrukturen und die ganze syrische Gesellschaft werden zerstört. Das Leid des gemarterten Volkes wächst kontinuierlich. Auch Christen zahlen einen hohen Preis für diesen Krieg. Es muss eine friedliche Lösung des Konflikts geben, die so bald wir möglich erreicht werden muss“. (GV) (Fidesdienst, 22/02/2013)


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