AFRIKA/SUDAN - Waffenstillstand für Norduganda angekündigt. Bischof Odama im Gespräch mit dem Fidesdienst.

Montag, 15 November 2004

Kampala (Fidesdienst) - „Wir danken Staatspräsident Museveni und der Lord’s Resistance Army (LRA) für diese wichtigen Schritt auf dem Weg zum Frieden“, so Bischof John Baptist Odama von Gulu (Norduganda), der auch Vorsitzender der Acholi Religious Peace Initiative ist, im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zum siebentägigen Waffenstillstand in einem Teil Nordugandas, der vom ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni angekündigt wurde. „Wir bitten die verantwortlichen Politiker auf lokaler und nationaler Ebene und die internationale Staatengemeinschaft um ihr Engagement dafür, dass diese Initiative zum Frieden führen möge“, so der Erzbischof weiter.
Mit der Bekanntgabe des Waffenstillstands reagiert die Regierung auf die Einladung des Sprechers der LRA zu Friedensgesprächen.
In der vergangenen Woche hatte eine Gruppe unabhängiger Mittler mitgeteilt, die Rebellen hätten den Wunsch nach Friedensverhandlungen geäußert, die möglicherweise in einem neutralen Land stattfinden sollen.
Die größtenteils aus Mitgliedern des Acholi-Volkes bestehende LRA kämpft seit 1989 gegen Präsident Yoweri Museveni, der 1986 durch einen Staatsstreich gegen eine größtenteils aus Militärs aus dem Volk der Acholi bestehende Militärjunta an die Macht gelangte. Die ehemaligen Militärs des Acholi-Volkes flohen in den Sudan, von wo aus verschiedene Guerillabewegungen, darunter auch die LRA gegründet wurden.
In der von der LRA vertretenen Ideologie vermischen sich religiöser Elemente aus dem Christentum und dem Islam mit Elementen der afrikanischen Stammesreligionen. Aus diesem Grund engagieren sich auch die Religionsführer der Region im Rahmen der Acholi Religious Peace Initiative durch Verhandlungen mit den Guerillaeinheiten aktiv für den Frieden. (LM) (Fidesdienst, 15/11/2004 - 25 Zeilen, 248 Worte)


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