ASIEN/KAMBODSCHA - Zahl der aus Vietnam nach Kambodscha fliehenden „Montagnards“ nimmt zu: Ein Bericht des UNHCR

Samstag, 6 November 2004

Phnom Penh (Fidesdienst) - Die Zahl der so genannten „Montagnards“, die aus den vietnamesischen Bergregionen nach Kambodscha fliehen und dort auf Hilfe hoffen, nimmt zu. Die vietnamesischen Flüchtlinge bitten die Mitarbeiter des UNHCR zum Teil auch um Unterstützung beim Wiedererlangen ihres beschlagnahmten Grundbesitzes.
Wie aus einem Bericht des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) hervorgeht, meldeten sich allein während der vergangenen vier Monate insgesamt 441 Montagnards bei den kambodschanischen Niederlassungen des Flüchtlingshilfswerks. Nachdem die ersten Meldeformalitäten abgeschlossen waren, wurden diese Menschen in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh gebracht, wo sie bei den zuständigen Stellen einen Antrag auf die Anerkennung ihres Status als Flüchtlinge einreichen sollen. Die kambodschanische Regierung bat jedoch unterdessen bereits um die Weiterführung der Flüchtlinge in ein Drittland. Eine Integration in Kambodscha halten die dortigen Stellen für nicht praktikabel.
Mehrere Montagnards stellten bereits einen Asylantrag, da sie ihn ihrer Heimat verfolgt werden. Andere baten das UNHCR um Hilfe beim Wiedererlangen ihres beschlagnahmten Grundbesitzes, äußerten aber bereits die Absicht der Rückkehr nach Vietnam, nachdem sie diesbezüglich vom UNHCR einen negativen Bescheid erhielten.
Bei den Gesprächen mit den Mitarbeitern des UNHCR äußerten sich die Flüchtlinge auch besorgt über das Schicksal ihrer Angehörigen in Vietnam und die Schwierigkeiten bei der Neuansiedlung in einem Drittland.
In Zusammenarbeit mit den zuständigen vietnamesischen Behörden bemüht sich das UNHCR um eine akzeptable Lösung für jene Flüchtlinge, die sich für eine Rückkehr in die Heimat entscheiden. Gegenwärtig betreut das UNHCR insgesamt 553 vietnamesische Montagnards in Kambodscha. Im Laufe des Jahres 2004 wurden bisher 74 Flüchtlinge aus Vietnam in Drittländer weitergeführt, davon 74 in die Vereinigten Staaten und 7 in Schweden. (PA) (Fidesdienst, 06/11/2004 - 27 Zeilen, 267 Worte)


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