AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Instabilität gefährdet immer mehr Regionen des Landes

Mittwoch, 19 September 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – Nicht nur der Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Monaten vom Guerillakampf der Rebellenbewegung M23 erschüttert. Denn wie aus einer Analyse der in Kinshasa erscheinenden Tageszeitung „Le Potentiel“ hervorgeht, gibt es auch in anderen Regionen beunruhigende Signale. In Katanga, wo immer wieder Unabhängigkeitsforderungen laut werden, scheint die bedingungslose Unterstützung der einheimischen Wählerschaft für Vater und Sohn Kabila ins Schwanken gekommen zu sein, nachdem der Statt nicht wie versprochen 40% der Steuern zurückgezahlt hat, wie dies ein Gesetz des Jahres 2006 zur Dezentralisierung vorsieht. Die Besetzung des Gouverneurspostens mit einem Bruder des Präsidenten Kabila führte zu weiterer Unzufriedenheit unter der Bevölkerung. Auf dem Flughafen von Lubumbahi, der Hauptstadt der Region, kam es wiederholt zu mysteriösen Schießereien. In der Region sind Milizionäre unter Leitung des für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilten Kyunga Mutanga (alias Gédéon) aktiv. Der Rebellenanführer war im September 2011 mitten am Tag aus der Vollzugsanstalt in Lubumbashi ausgebrochen. Die Tageszeitung zitiert auch Bischof Muteba Mugalu von Kilawa-Kasenge, der betont: „In der Region verbreiteten sich Gewalt und Angst. Viele verstecken sich bereits in den Wäldern“.
In Kasai rief der ehemalige Oberbefehlshaber der Region John Tshibanug eine eigene Rebellenbewegung ins Leben, die sich mit Anhängern des ehemaligen Diktators Mobutu verbündete. Zu Spannungen kommt es auch in der Westlichen Provinz, in Südkivu, in der Provinz Maniera und in der Provinz Bas-Congo. Die unentschlossene Haltung der Regierung gegenüber der Rebellenbewegung M23 ermutigt nach Ansicht der Tageszeitung andere bewaffnete Gruppen. Zumindest besteht jedoch nicht die Gefahr, dass die Rebellenbewegungen (von denen einige nur aus wenigen Dutzend Milizionären bestehen) einen Vormarsch auf die Hauptstadt Kinshasa starten. (LM) (Fidesdienst, 19/09/2012)


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