ASIEN/PAKISTAN - Islamfeindlicher Film: Schüsse auf die Kathedrale von Hyderabad, ein Christ wurde verletzt

Dienstag, 18 September 2012

Hyderabad (Fidesdienst) – Spannung und Angst kennzeichnen die Atmosphäre unter den Christen in Hyderabad in der pakistanischen Provinz Sindh, im Süden Pakistans. Seit drei Tagen protestieren aufgebrachte Demonstranten gegen den US-amerikanischen islamfeindlichen Film „Innocence of Muslims“. Der Generalvikar der Diözese und Vorsitzende der „Justitia et Pax“-Kommission P. Samson Shukardin (ofm) berichtet dem Fidesdienst. „die Situation ist angespannt und unter den Christen machen sich Angst und Sorge breit. Heute soll eine weitere Kundgebung stattfinden. Die Radikalen behaupten, dass die Proteste nicht enden werden, solange der Film nicht verboten und die Autoren bestraft werden“.
Am Nachmittag des 16. September versammelten sich 8.000 Muslime auf den Straßen der Stadt. Dabei riefen sie antichristliche Slogans und verbrannten Kreuze. Es kam auch zu versuchten Übergriffen auf christliche Einrichtungen. Die aufgebrachte Menge näherte sich dabei auch der katholischen Franz-Xaver-Kathedrale, auf die Steine geworfen und deren Fenster zertrümmert wurden. Von Häusern in der Umgebung aus wurden Schüsse auf die verriegelte Pforte der Kathedrale abgefeuert. Die Vesper am Abend konnte nicht stattfinden. Die eine Ordensschwester und deren Fahrer wurden an der Zufahrt zu der Anlage gehindert und bedroht. Dabei wurde der Fahrer durch einen Schuss am Bein verletzt. Er hält sich derzeit zur Behandlung im Krankenhaus auf.
„Vertreter und Gläubige religiöser Minderheiten“, so Bischof Max John Rodrigues von Hyderabad, „nahmen unterdessen an einer Solidaritätskundgebung im Zentrum der Stadt teil und verurteilten den islamfeindlichen Film“, so P, Shukardin. „Radikale Muslime“, so der Geistliche, „betrachten Amerika als christliches Land und wenden sich deshalb gegen uns, die wir im Land eine kleine Minderheit sind“.
Am gestrigen 17. September versuchte unterdessen eine aufgebrachte Menge das Tor des katholischen St.’Elisabeth-Krankenhauses im Zentrum der Stadt zu durchbrechen. „Doch eine Gruppe christlicher und muslimischer Jugendlicher haben das verhindert und das Krankenhaus geschützt“, so der katholische Laie und Verwalter des Krankenhauses, James Francis. „Die Polizei hat zwei Einheiten zum Krankenhaus geschickt und viele Bürger haben unsere Einrichtung beschützt. Nun ist die Situation mit Hilfe der Polizei und der staatlichen Institutionen wieder unter Kontrolle“, so der Krankenhausverwalter. (PA) (Fidesdienst, 18/09/2012)


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